Arbeitsschwerpunkte Innere Medizin Hämatologie und Onkologie

Die Hämatologie und Onkologie ist eine Subdisziplin der Inneren Medizin. Dieser Fachbereich arbeitet eng mit anderen Fachdisziplinen der Inneren Medizin zusammen. Zentrale Aufgaben des internistischen Facharztes für Hämatologie und Onkologie sind Diagnose, nichtoperative Therapie und präventive Maßnahmen bei Blutkrankheiten und malignen Tumorerkrankungen. Ein weiteres Arbeitsgebiet umfasst die Diagnose und Behandlung von Blutungs- und Thromboseneigung. Typische Krankheitsbilder für diesen Facharzt sind Lymphome, Leukämien, Lungen- und Brustkrebs sowie Magen-Darm-Tumorerkrankungen.

Ärztestatistik 

Laut der Ärztestatistik der Bundesärztekammer per Ende Dezember 2022 gibt es 3.104 ärztlich tätige Fachärzte und Fachärztinnen der Inneren Medizin, die eine Facharztbezeichnung im Bereich der Hämatologie und Onkologie tragen. 

Diese Gesamtzahl teilt sich in verschiedene Facharztbezeichnungen auf:

• Innere Medizin und Hämatologie: 1.102
• SP Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie: 269
• SP Hämatologie und Internistische Onkologie: 1.404
• TG Hämatologie: 27
• SP Kinder-Hämatologie und Onkologie: 288
• SP Kinder- und Jugendhämatologie: 11
• TG Kinderhämatologie: 3

Von diesen sind 64% (1.977) im stationären Sektor tätig, während 36% (1.127) in der ambulanten Versorgung arbeiten. 

Der Frauenanteil unter den Fachärzten und Fachärztinnen beträgt 43%. Bei den neu anerkannten Facharztanerkennungen lag der Frauenanteil bei 57%, was auf einen steigenden Anteil von Frauen in diesem Fachbereich hinweist.

Ärztliche Fachweiterbildung Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie

Das Ziel der Fachweiterbildung ist die fachliche Qualifizierung zu einer autonomen, fachlich versierten und verantwortungsbewussten Diagnose und Therapie im Bereich der Hämatologie und Onkologie. Die Weiterbildung bereitet auf die Diagnose, Therapie, Nachsorge und ärztliche Beratung sowie die interdisziplinäre Zusammenarbeit vor.

Die gesamte Dauer der Fachweiterbildung beträgt 72 Monate und erfolgt bei einem Weiterbildungsbefugten an einer zugelassenen Weiterbildungsstätte. Die Weiterbildungszeit gliedert sich wie folgt:

36 Monate stationäre Basisweiterbildung im Gebiet Innere Medizin, inklusive 6 Monate in der Notfallaufnahme

36 Monate spezialisierte Weiterbildung in Hämatologie und Onkologie, mit folgenden Bestandteilen:

• 6 Monate internistische Intensivmedizin, die auch während der Basisweiterbildung absolviert werden können
• 6 Monate in einem hämatologisch-onkologischen Labor

Bis zu 18 Monate der Weiterbildung in Hämatologie und Onkologie können im ambulanten Sektor abgeleistet werden.

Wo die Fachweiterbildung Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie absolvieren?

Die Fachweiterbildung im Bereich Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie findet hauptsächlich an größeren Krankenhäusern und Kliniken statt. Insbesondere Einrichtungen der Schwerpunkt- und Maximalversorgung bieten die komplette Weiterbildungsbefugnis, einschließlich der Basisweiterbildung an. 

Darüber hinaus können 18 Monate der Fachweiterbildung in spezialisierten Praxen und Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) absolviert werden, sofern diese zur Weiterbildung zugelassen sind.

Behandlungsspektrum und Spezialisierungen im Fachbereich

Der Fachbereich bietet ein breites Behandlungsspektrum. Viele Hämatologen und Onkologen spezialisieren sich nach der Facharztausbildung. 

Spezielle Arbeitsschwerpunkte sind:

• Hämatologische und Internistische Onkologie: Diagnostik und Therapie von Blutkrankheiten sowie Krebserkrankungen der Organe.
• Geriatrische Hämatologie und Onkologie: Spezialisierte Versorgung älterer Patienten mit hämatologischen und onkologischen Erkrankungen, in enger Kooperation mit der Geriatrie.
• Internistische Intensivmedizin: Versorgung von Patienten mit lebensbedrohlichen Zuständen, die intensivmedizinische Maßnahmen erfordern.
• Chemo-/Stammzelltransplantation: Einsatz von Hochdosis-Chemotherapie und Transplantation von Stammzellen, vorrangig bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen.
• Palliativmedizin: Betreuung und Therapie von Patienten im weit fortgeschrittenen Krankheitsstadium, mit Fokus auf Symptomlinderung und Lebensqualität.
• ZNS-Lymphome: Diagnostik und Therapie von Lymphomen, die das zentrale Nervensystem betreffen.

Gehalt Assistenzarzt/-ärztin Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie

Die finanziellen Rahmenbedingungen für Ärzte und Ärztinnen, also Grundgehalt, Überstundenentgelte oder Entgelte für Bereitschaftsdienste, sind in  der stationären Medizin in Tarifverträgen geregelt. Die Grundgehälter variieren je nach Erfahrung, Weiterbildung und beruflicher Position. Die Tarifverträge für privaten Einrichtungen, kommunale Arbeitgeber oder Universitätskliniken unterscheiden sich in der Entgelthöhe nicht signifikant. Aufgrund unterschiedlicher Tariflaufzeiten sind die Entgelte der Tarifverträgen nur bedingt vergleichbar.  

Entgelte für Assistenzärzte/-ärztinnen nach dem TV-Ärzte/VKA

Die monatlichen Grundgehälter (gerundet) für Assistenzärzte/-ärztinnen an kommunalen Krankenhäusern orientieren sich am Tarifvertrag TV-Ärzte/VKA, gültig bis zum 30. Juni 2024. Die Grundentgelte steigen mit mit zunehmender Berufserfahrung.

• Berufsjahr 1: ca. 5.290 €
• Berufsjahr 2: ca. 5.590 €
• Berufsjahr 3: ca. 5.800 €
• Berufsjahr 4: ca. 6.170 €
• Berufsjahr 5: ca. 6.610 €
• Berufsjahr 6: ca. 6.800 €

Jobs zur Fachweiterbildung in der Hämatologie und Onkologie 

Zahlreiche Stellen für Ärzte und Ärztinnen zur Fachweiterbildung für Hämatologie und Onkologie sind aktuell ausgeschrieben. Der Bereich der Hämatologie und Onkologie bietet vielfältige berufliche Möglichkeiten vor allem in der stationären Medizin. Durch weitere Spezialisierung eröffnen sich nach der Facharztweiterbildung sehr gute Karriereperspektiven z.B. als Oberarzt/ärztin oder in leitender Funktion.
Unsere Jobbörse listet attraktive Stellenangebote für Assistenzärzte und -ärztinnen, die eine Fachweiterbildung in der Hämatologie und Onkologie anstreben.