Krankenpfleger und Krankenschwester: Ausbildung, Tätigkeitsfelder und berufliche Perspektiven

Der Beruf Gesundheits- und Krankenpfleger/-in ist eine geschützte Berufsbezeichnung. Bis zum Jahr 2020 wurde diese Berufsbezeichnung nach einer dreijährigen Ausbildung an einer staatlich anerkannten Krankenpflegeschule und einer erfolgreich abgelegten staatlichen Prüfung erteilt. 

Pflegefachkraft hat sich mittlerweile als genderneutraler Oberbegriff entwickelt. Unter einer Pflegefachkraft versteht man all Krankenpfleger, Krankenschwestern aber auch  Pflegefachfrauen und -männer, die eine 3-jährige Ausbildung erfolgreich abgeschlossen.

Ausbildung zum Pflegefachmann/Pflegefachfrau

Mit der Ausbildungsreform im Jahr 2020 hat sich die Bezeichnung für die Ausbildung im Bereich der Krankenpflege geändert. Die neue Berufsbezeichnung lautet nun Pflegefachmann oder Pflegefachfrau, allerdings bleiben die bisherigen Bezeichnungen wie Gesundheits- und Krankenpfleger/-in weiterhin gültig.

Die Ausbildung dauert insgesamt drei Jahre und wird an staatlich anerkannten Pflegeschulen sowie Berufsfachschulen durchgeführt. In den ersten zwei Jahren ist die Ausbildung generalistisch ausgerichtet. Alle Auszubildenden erhalten allzu zunächst eine breite Grundausbildung, bevor sie sich im dritten Jahr spezialisieren können. Die möglichen Spezialisierungen sind Akutpflege, Pädiatrie (die ehemalige Bezeichnung lautet Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-in) und Altenpflege.

Die Vergütung ist den meisten Fällen in Tarifverträgen geregelt. Die Vergütungssätze in den unterschiedlichen Tarifverträgen unterscheiden sich nicht signifikant.

  • Ausbildungsjahr: 1.050 - 1.200 
  • Ausbildungsjahr: 1.100 - 1.250
  • Ausbildungsjahr: 1.150 - 1.300

Arbeitsschwerpunkte von Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen

Der Beruf Gesundheits- und Krankenpfleger/in ist abwechslungsreich und herausfordernd. Die beruflichen Perspektiven sind gut und die Einsatzmöglichkeiten vielfältig. Von der direkten Patientenversorgung bis hin zu spezialisierten oder administrativen Tätigkeiten bietet dieser Beruf zahlreiche Optionen.

Stationsarbeit

Hier liegt der Schwerpunkt auf Pflege, Therapie, Betreuung sowie der Behandlung und Versorgung stationärer Patienten.

Funktionsdienst

Pflegefachkräfte assistieren in Funktionsabteilungen. Dazu gehören Radiologie, Labor, Operationssäle und Intensivabteilungen.

Praxen und MVZ

In diesen Einrichtungen unterstützen Pflegefachkräfte Ärzte und Ärztinnen. Die Tätigkeiten umfassen Patientenbetreuung und die Vorbereitung von medizinischen Untersuchungen.

Verwaltung

Pflegefachkräfte können im Medizincontrolling oder in der Pflegedirektion arbeiten und nehmen dort administrative und organisatorische Aufgaben wahr.

Möglichkeiten der Spezialisierung und Weiterbildung in der Pflege

Die Pflege bietet zahlreiche Optionen zur Spezialisierung und Weiterbildung, die Pflegefachkräften ermöglichen, sich in verschiedenen Bereichen zu vertiefen.

Spezialisierungen für die Stationsarbeit

  • Ontologische Pflege
  • Psychiatrische Pflege
  • Rehabilitative Pflege
  • Palliativ- und Hospizpflege
  • Geriatrische Pflege
  • Intermediate Care
  • Chest Pain Unit
  • Notfallpflege
  • Pain Nurse
  • Wundmanagement
  • Praxisanleitung
  • Stationsleitung
  • Pflegedienstleitung

Spezialisierungen für den Funktionsdienst

  • Anästhesie- und Intensivpflege
  • Operationsdienst
  • Hygienefachkraft
  • Stroke Unit
  • Röntgen

Spezialisierungen für die Verwaltung

  • Medizincontrolling
  • Audit und Qualitätssicherung
  • Study Nurse
  • Case Management/Kodierfachkraft

Berufliche Perspektiven

Der Beruf der Krankenschwester und des Krankenpflegers öffnet Türen zu einer Vielzahl von Karrierewegen, ermöglicht Flexibilität und bietet zudem hervorragende Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.

Die räumliche Flexibilität ist im Job als Krankenschwester oder Krankenpfleger besonders hoch. Jobs für Krankenschwester und Krankenpfleger sind deutschlandweit verfügbar, wodurch eine freie Ortwahl möglich ist.

Die Einsatzmöglichkeiten im Berufsfeld der Krankenpflege sind breit gefächert und reichen von der Stationsarbeit über administrative Aufgaben in der Verwaltung bis hin zu spezialisierten Rollen in Funktionsbereichen.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist durch die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit grundsätzlich gegeben. Allerdings schränken aktuelle Personalengpässe die Flexibilität ein und erhöhen die Arbeitsbelastung der Belegschaft, was Handlungsbedarf signalisiert.

In den letzten Jahren sind die Gehälter kontinuierlich gestiegen. Die Höhe des Gehalts hängt von Faktoren wie Berufserfahrung, Aufgabenkomplexität und Zusatzqualifikationen ab. Tarifverträge regeln die Vergütung. Abweichungen zwischen verschiedenen Tarifverträgen treten vor allem im Bereich der Altersversorgung auf.

Die nachfolgenden Gehaltsbandbreiten geben eine Orientierung für die Verdienstmöglichkeiten in der Pflege. 

Gehaltsbandbreiten für examinierte Pflegefachkräfte /2023/2024):

  • Einstiegsgehalt: 3.100 - 3.400
  • Gehalt nach dem 3.500 - 3.800
  • Gehalt für Stationsleitung: 4.200 - 5.000
  • Gehalt für Fachkrankenpfleger mit Zusatzqualifikationen: 4.300 - 4.800

Das tatsächliche Gehalt kann davon abweichen, weil Berufserfahrung und Sonderqualifikationen einen erheblichen Einfluss haben. Zudem können Bereitschaftsdienst, Überstunden und S0ndereinsätze das Bruttogehalt spürbar erhöhen (20% und mehr sind keine Seltenheit).

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