Arbeitsmigration und Personalmangel: Lösungsansätze im Pflegebereich

Erörterung der Rolle von Arbeitsmigration in der Pflege als potenzielle Lösung für den anhaltenden Personalmangel. Erfahren Sie mehr über die Herausforderungen und Chancen, die diese Entwicklung mit sich bringt

Arbeitsmigration und Personalmangel: Lösungsansätze im Pflegebereich

Im Gesundheitswesen ist seit Jahren ein anhaltender Personalmangel und eine sich verschärfende Personalsituation zu beobachten. Die Arbeitsbedingungen haben sich verschlechtert, der Arbeitsdruck ist gestiegen und viele gut ausgebildete Fachkräfte verlassen das Pflegefeld bereits nach wenigen Berufsjahren.

Es ist ein Teufelskreis, denn wenn der Arbeitsumfang auf immer weniger Pflegekräfte verteilt werden muss, erhöhen sich die Überstunden und steigt die Arbeitsdichte, was wiederum zu steigender Frustration und weiteren Abgängen führt. Es stellt sich die Frage, wie lange dieser Zustand noch aufrecht erhalten werden kann und welche Lösungen sich anbieten, um das Problem zu beheben.

Zuwanderung von Pflegekräften

Ungefähr jede achte Pflegefachkraft hat einen Migrationshintergrund.
Insgesamt arbeiten derzeit mehr als 200.000 ausländische Pflegekräfte in Deutschland. Seit 2013 sind die Zahlen fast verdreifacht. Die meisten Zugewanderten stammen aus Rumänien, Kroatien, Polen, Ungarn, oder auch aus Bosnien-Herzegowina, Serbien, Albanien oder den Philippinen. 

Der Hauptgrund für die Arbeitsmigration ist die schlechte Vergütung und mangelnde Perspektiven in den jeweiligen Heimatländern. Die Arbeitsmigration ist oft der einzige Weg um Wohlstand und Einkommen zu steigern.
Aus dieser Sicht ist Deutschland insbesondere für die angrenzenden EU-Länder besonders attraktiv.

Arbeitsmigranten aus diesen Ländern sind gut ohne formale Probleme zu integrieren, da die Ausbildung adäquat und anerkannt ist und die Arbeitsmotivation gut. Innerhalb der EU können Pflegefachkräfte ohne großen formalen Aufwand beschäftigt werden. Sprachkurse und Qualifizierungsmaßnahmen sind in vielen Bereichen professionalisiert.

Die Zuwanderung aus Nicht-EU-Ländern ist mittlerweile ebenfalls gut organisiert, obwohl die Qualifizierungsmaßnahmen hier eine größere Rolle spielen, da die Ausbildungen aus den Herkunftsländern nicht ohne zusätzliche Zertifizierung anerkannt werden. Das Potenzial der Zuwanderung aus Nicht-EU-Ländern ist groß. Daher werden von der Bundesregierung Zuwanderungsprogramme organisiert und unterstützende Leistungen gewährt.

Arbeitsmigration - Lösung für den Personalmangel in der Pflege?

Die Zuwanderung von Pflegefachpersonal ist eine immer wichtiger werdende Entlastung für den akuten Personalmangel in der Pflege. Ohne Zuwanderung - so viel ist eindeutig - ist der steigende Bedarf an qualifizierter Pflege im stationären und ambulanten Bereich nicht zu decken.

Die Arbeitsmigration bringt also große Chancen für die Pflege, ist aber auch aufgrund Diversität der kulturellen, religiösen und philosophischen Hintergründe mit besonderen Herausforderungen verbunden. Um auf kulturelle und oder religiöse Besonderheiten angemessen einzugehen, sind vor allem passende Weiterbildungsangebote wichtig und elementar.

Ob die Zuwanderung die Personalengpässe in der Pflege dauerhaft und vor allem schnell beheben kann, hängt viel davon ab, mit welcher Intensität die gezielte Fachweiterbildung aber auch Integration in Gesellschaft und Berufsleben erfolgt.


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