Andauernder Arbeitsstress macht krank
Permanenter Arbeitsstress äußert sich durch physische Symptome wie Erschöpfung, Schlafstörungen und Muskelverspannungen sowie psychische Symptome wie Angst, Reizbarkeit und Konzentrationsprobleme. Arbeitsstress beeinflusst die Gesundheit der Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen und senkt die Produktivität.
Permanenter arbeitsbedingter Stress beeinträchtigt tatsächlich die Gesundheit der Angestellten und mindert ihre Produktivität. Unter permanentem Arbeitsstress ist eine Dauerbelastung zu verstehen. Es geht nicht etwa um die Bewältigung von Arbeitsspitzen oder temporär höhere Belastungen bspw. durch Projektabschlüsse oder krankheitsbedingten Ausfällen.
Zu viel und andauernder Arbeitsstress entsteht unter verschiedenen Umständen, wie etwa:
- wenn individuelle Erwartungen zu hoch gesetzt sind,
- wenn die Erwartungen von anderen unerreichbar sind oder die Rollenerwartungen unklar,
- wenn nicht genügend Zeit zur Verfügung steht,
- bei Überforderung, also wenn die persönlichen Fähigkeiten nicht ausreichen, und
- wenn das Arbeitsumfeld ungünstig ist.
Letztendlich sind es die körperliche und seelische Gesundheit, die unter andauerndem Arbeitsstress leiden - dessen Auswirkungen sind unvermeidlich. Während einige Menschen besser damit zurechtkommen oder über Bewältigungsstrategien verfügen, sind andere stark betroffen und finden keinen Ausweg aus der stressbelasteten Situation.
Wie drückt sich Arbeitsstress aus?
Arbeitsstress äußert sich auf vielfältige Weise, sowohl physisch als auch psychisch.
Physische Symptome:
- Erschöpfung und Müdigkeit, auch nach ausreichendem Schlaf
- Schlafstörungen wie Einschlafprobleme, Durchschlafstörungen oder frühzeitiges Erwachen
- Muskelverspannungen, insbesondere im Nacken, den Schultern und dem Rücken
- Kopfschmerzen und migräneähnliche Beschwerden
- Magen-Darm-Beschwerden wie Verdauungsprobleme, Bauchschmerzen oder Sodbrennen
Psychische Symptome:
- Angstzustände, Nervosität und innere Unruhe
- Reizbarkeit und erhöhte Reaktionsfähigkeit
- Konzentrationsprobleme und Gedächtnisstörungen
- Stimmungsschwankungen, von Reizbarkeit bis hin zu depressiven Verstimmungen
- Sozialer Rückzug und Verlust des Interesses an sozialen Aktivitäten
Die Auswirkungen von Arbeitsstress und das Empfinden sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Einige können physische Symptome stärker erleben, während andere stärker von psychischen Symptomen betroffen sein können. Die Stressresistenz ist sehr individuell.
Stress macht krank
Körperlich kann Arbeitsstress das Risiko für Herzkrankheiten, Magen-Darm-Beschwerden und andere stressbedingte Erkrankungen erhöhen.
Psychisch kann Arbeitsstress zu Angststörungen, Depressionen und Burnout führen. Wenn die Work-Life-Balance aus den Fugen gerät, können auch soziale Auswirkungen auftreten, wie Beziehungsprobleme und soziale Isolation.
Ursachen von Arbeitsstress
- Hohe Arbeitsbelastung: Eine übermäßige Menge an Aufgaben, Zeitdruck und enge Fristen können zu Stress führen.
- Mangelnde Kontrolle: Das Gefühl, wenig Einfluss oder Entscheidungsfreiheit über die eigene Arbeitssituation zu haben, kann ebenfalls zu Frustration und Stress führen.
- Unklare Rollenerwartungen: Wenn die Erwartungen an die Aufgaben und Verantwortlichkeiten nicht klar definiert sind, kann dies zu Unsicherheit und Arbeitsstress führen.
- Konflikte am Arbeitsplatz: Interpersonelle Konflikte mit Kollegen, Vorgesetzten oder Kunden können zu anhaltender Belastung führen.
- Ungünstige Arbeitsbedingungen: Faktoren wie Lärm, schlechte Beleuchtung, schlechte Arbeitsplatzergonomie oder unzureichende Unterstützung durch Ressourcen können den Stresspegel erhöhen.
- Arbeitsunsicherheit: Unsicherheit über die Zukunft des Arbeitsplatzes, befristete Verträge oder Sorge um den Verlust des Arbeitsplatzes können belastend sein.
Arbeitsstress wird von verschiedenen Menschen unterschiedlich wahrgenommen und empfunden, da die individuelle Stresstoleranz variieren kann.
Dennoch: Hoher Arbeitsstress ist generell kontraproduktiv und hat selbst bei Personen mit hoher Stressresistenz negative Auswirkungen auf die Psyche und den Körper .
Anfälligkeit für Arbeitsstress
Es gibt eine Reihe von Studien, die belegen, dass bestimmte Persönlichkeitstypen und Verhaltensmuster die Anfälligkeit für Arbeitsstress begünstigen.
Hier sind einige relevante Erkenntnisse:
- Einige Berufe sind naturgemäß stressiger als andere. Studien haben gezeigt, dass beispielsweise Berufe im Gesundheitswesen, der Gastronomie, dem Kundenservice oder der Finanzbranche ein erhöhtes Risiko für Arbeitsstress aufweisen können.
- Unterschiedliche Persönlichkeitsmerkmale können das Stressniveau beeinflussen. Forschungsergebnisse legen nahe, dass Personen mit einem hohen Perfektionismusgrad, einem hohen Bedürfnis nach Kontrolle oder einem geringen Selbstwertgefühl möglicherweise anfälliger für Arbeitsstress sind.
- Einige Studien haben gezeigt, dass bestimmte demografische Merkmale mit einem höheren Risiko für Arbeitsstress verbunden sein können. Dazu gehören beispielsweise ein jüngeres Alter, weibliches Geschlecht, niedriger sozioökonomischer Status oder eine höhere berufliche Position.
- Arbeitsbedingungen wie Überstunden, Zeitdruck, unsichere Beschäftigungsverhältnisse oder eine hohe Arbeitsbelastung können das Risiko für Arbeitsstress erhöhen.
Umgang mit Arbeitsstress
- Anwendung von Entspannungsübungen, Atemtechniken und Meditation, um Stress abzubauen und die Stressresistenz zu verbessern.
- Effektive Organisation des Arbeitsalltags, Prioritätensetzung und effiziente Nutzung der Zeit, um den Zeitdruck zu reduzieren.
- Schaffung eines Gleichgewichts zwischen Arbeit und persönlichem Leben, um Stress zu verringern und Erholung sowie persönliche Interessen zu fördern.
- Klare Kommunikation von eigenen Bedürfnissen und Fähigkeiten, Delegieren von Aufgaben und das Setzen von realistischen Erwartungen.
- Ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und ausreichend Schlaf, um die Widerstandsfähigkeit gegen Stress zu stärken.
Wer hilft bei Arbeitsstress?
Es ist wichtig zu beachten, dass die effektivsten Bewältigungsstrategien individuell unterschiedlich sind. Es empfiehlt sich daher, verschiedene Ansätze auszuprobieren, um herauszufinden, welche am besten funktionieren. Wenn der Arbeitsstress anhält, kann es hilfreich sein, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Wer kann helfen?
- Betriebsärzte und Arbeitsmediziner können über arbeitsbezogene Gesundheitsfragen informieren, individuelle Beratung bieten und gegebenenfalls weitere Maßnahmen zur Stressbewältigung empfehlen.
- Psychologen und Therapeuten können bei der Bewältigung von psychischem Stress und der Entwicklung von Stressbewältigungsstrategien unterstützen. Sie bieten professionelle Beratung, Therapie und psychologische Unterstützung.
- Viele Unternehmen haben Employee Assistance Programs (EAP) eingerichtet, die vertrauliche Unterstützung und Beratung zu verschiedenen Themen, einschließlich Arbeitsstress, anbieten.
- Gewerkschaften und Arbeitnehmervertretungen können Arbeitnehmern bei arbeitsbezogenen Fragen und Problemen zur Seite stehen und sie in Bezug auf Arbeitsstress unterstützen.
- Es gibt verschiedene Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen, die sich speziell mit Stressbewältigung und Arbeitsstress befassen. Dort können Betroffene Unterstützung von Fachleuten erhalten und Erfahrungen mit anderen teilen.
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