Ausbildung MFA: Lerninhalte und Perspektiven

Dieser Beitrag liefert detaillierte Einblicke in die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten (MFA), beleuchtet die vielfältigen Aufgaben und Tätigkeiten in diesem Beruf und wirft einen Blick auf die Karriereaussichten und beruflichen Perspektiven.

Arzthelferin mit Stethoskop

Medizinische Fachangestellte sind das unsichtbare Rückgrat im komplexen Gesundheitswesen. Sie sind die Säulen, die die Patientenversorgung und die medizinische Praxis aufrecht erhalten.

Die formelle Berufsbezeichnung "Medizinische Fachangestellte" wird im Sprachgebrauch oftmals zu MFA abgekürzt. Auch die historische Bezeichnung "Arzthelferin" ist nach wie vor geläufig.

In Einzelpraxen, Gemeinschaftspraxen, Kliniken, Laboren oder Gesundheitsämtern - an all diesen Orten sind MFAs und Arzthelferinnen präsent und leisten einen essenziellen Beitrag zur effizienten Patientenversorgung.

Eine Ausbildung als Medizinische Fachangestellte verspricht einen sicheren Arbeitsplatz und ermöglicht eine hohe Flexibilität bei der Wahl des Arbeitsortes und Arbeitgebers. Fachkräfte mit einer Ausbildung MFA sind in ganz Deutschland gesucht, was den Absolventen der Ausbildung vielfältige berufliche Möglichkeiten in allen Regionen des Landes eröffnet.

Anzahl und Einsatzgebiete der MFA

In Deutschland sind aktuell deutlich über 420.00 Medizinische Fachangestellte tätig. Sie bilden einen unverzichtbaren Bestandteil unseres Gesundheitswesens. Rund 80 (mehr als 330.000) leisten ihren Dienst in Arztpraxen, während etwa 56.000 im stationären Sektor tätig sind. Weit mehr als 90% aller MFA sind Frauen, der Fachberuf ist weiblich dominiert.

Medizinische Fachangestellte arbeiten nicht nur in Einzel- und Gemeinschaftspraxen, sondern auch in Kliniken, Laboren und Gesundheitsämtern. Dabei decken sie ein breites Spektrum an Aufgaben ab, von der Organisation und Betreuung von Patienten über die Unterstützung von Ärzten bei Untersuchungen bis hin zur Stationshilfe.

Die Ausbildung MFA bietet somit nicht nur Zugang zu sicheren Arbeitsplätzen, sondern auch Flexibilität in Bezug auf den Arbeitsort und den Arbeitgeber. Zudem sind die Weiterentwicklungsmöglichkeiten vielfältig und die beruflichen Aussichten ausgezeichnet, egal ob in Voll- oder Teilzeit. 

Zugangsvoraussetzungen für eine MFA-Ausbildung

Obwohl kein spezifischer Schulabschluss formal vorausgesetzt ist, werden Bewerber mit mindestens mittlerem Bildungsabschluss  bevorzugt. Wichtig sind auch ein grundlegendes Verständnis für biologische und medizinische Zusammenhänge sowie Basiswissen in Mathematik und Chemie.

Zusätzlich zu den schulischen Anforderungen sind bestimmte persönliche Eigenschaften für den Erfolg in diesem Berufsfeld entscheidend. Freundlichkeit, Empathie und gute Kommunikationsfähigkeiten sind in der Interaktion mit Patienten unerlässlich. Belastbarkeit und Sorgfalt sind weitere Schlüsselqualitäten, die während der Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten gefördert werden.

Ein ärztliches Attest ist in der Regel erforderlich, um die gesundheitliche Eignung für den Beruf zu bestätigen.

Ausbildungsinhalte und -dauer

Die Ausbildung MFA bietet Ausbildungsplätze in verschiedenen Gesundheitseinrichtungen wie Arztpraxen, Medizinischen Versorgungszentren (MVZ), Kliniken, Krankenhäusern, medizinischen Laboren, betriebsärztlichen Abteilungen von Unternehmen und Gesundheitsämtern.

Die dreijährige, duale Ausbildung zur MFA kombiniert Berufsschulunterricht und Praxiserfahrung.

1. Ausbildungsjahr: Azubis lernen Patientenempfang, Datenerfassung, Praxishygiene und Infektionsschutz. Sie erlernen die Assistenz bei Diagnostik und Therapie von Bewegungsapparat-Erkrankungen.

2. Ausbildungsjahr: Ausbildungsinhalte beinhalten die Vorbeugung von Notfällen, das Leisten von Erster Hilfe, Warenbeschaffung und Verwaltung, sowie die Organisierung von Praxisabläufen.

3. Ausbildungsjahr: Azubis lernen die Assistenz bei Diagnostik und Therapie von Verdauungssystem-Erkrankungen, kleine chirurgische Behandlungen und Wundversorgung, sowie Präventionsmaßnahmen.

Ausbildungsvergütung MFA

Die Vergütung während der Ausbildung zur MFA ist häufig tarifgebunden, insbesondere im stationären Sektor. Im ambulanten Bereich existiert auch ein Tarifvertrag, doch dieser wird nur angewandt, wenn der Arbeitgeber Mitglied der Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen für Medizinische Fachangestellte oder des Verbandes medizinischer Fachberufe ist.

Arztpraxen und medizinische Versorgungszentren, die an Krankenhäuser, Kliniken oder andere öffentliche Einrichtungen angeschlossen sind, orientieren sich bei der Ausbildungsvergütung an den dort gültigen Tarifverträgen. Daher kann die Ausbildungsvergütung für Medizinische Fachangestellte je nach Region und Betrieb variieren. 

Als Richtwerte gelten für 2023/2024 folgende Ausbildungsvergütungen:

  • Ausbildungsjahr: 830 - 900 Euro brutto
  • Ausbildungsjahr: 860 - 1000 Euro brutto
  • Ausbildungsjahr: 950 - 1050 Euro brutto

Typische Aufgaben und Tätigkeiten von MFA

Die Aufgaben und Tätigkeiten einer Medizinischen Fachangestellten können je nach Einsatzort, Art des Arbeitgebers und Berufserfahrung sehr unterschiedlich sein. Als typisch gelten folgende Tätigkeiten:

  • Patientenempfang und -betreuung: Anmeldung von Patienten, Terminvereinbarungen, Patienten informieren und beruhigen.
  • Assistenz bei Untersuchungen und Behandlungen: Vorbereitung der Patienten, Assistenz während medizinischer Untersuchungen und Eingriffe.
  • Verwaltung und Organisation: Führen von Patientenakten, Terminplanung, Bestandskontrolle, Abrechnung.
  • Praxishygiene und Infektionsschutz: Reinigung und Desinfektion von medizinischen Geräten und Räumen.
  • Labortätigkeiten: Blutabnahme, Durchführung von einfachen Laboruntersuchungen.
  • Medikamentenvergabe: Verabreichen von Medikamenten nach ärztlicher Anweisung.
  • Vitalzeichenmessung: Messung von Blutdruck, Puls, Temperatur etc.
  • Wundversorgung: Reinigung und Versorgung von Wunden, Anlegen von Verbänden.
  • Dokumentation: Erfassung von Behandlungsdaten und -ergebnissen.
  • Kommunikation: Beratung von Patienten, Beantwortung von Fragen, Weiterleitung von Informationen an Ärzte.
  • Verwaltung von Medikamentenbeständen: Bestandskontrolle und Lagerung von Medikamenten.
  • Erste-Hilfe-Maßnahmen: Hilfeleistung in Notfallsituationen.
  • Patientenaufklärung: Information der Patienten über Behandlungsmöglichkeiten und -abläufe.
  • Dokumentation von Laborergebnissen: Erfassung und Weiterleitung von Laborbefunden.
  • Abrechnung und Büroarbeit: Erfassung von Leistungen für die Abrechnung, Büroarbeiten und Verwaltungsaufgaben.

Berufliche Chancen und Perspektiven für MFA

Die beruflichen Perspektiven nach Abschluss der Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten gestalten sich überaus vielversprechend. Das Gehalt unterscheidet sich in Abhängigkeit vom Arbeitgeber, Standort und der individuellen Berufserfahrung.

Insgesamt haben sie die Gehälter in den letzten Jahren spürbar erhöht. Der Beruf MFA bietet eine solide finanzielle Sicherheit und gilt zudem als resistent gegen wirtschaftliche Schwankungen. Mit weiterem Gehaltszuwachs und breitgefächerten Fortbildungsoptionen bieten sich Medizinischen Fachangestellten vielfältige Aufstiegsmöglichkeiten.


Letzte Aktualisierung
02.08.2023
Autor/Autorin
valmedi Redaktion
Bildnachweis
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