Gute Vorsätze: Lehren uns das Scheitern, lohnen sich aber dennoch

Ein neues Jahr, neue Vorsätze und die wiederkehrende Frage: Werde ich diesmal durchhalten? In unserem Blogbeitrag werfen wir einen nicht ganz ernst gemeinten Blick auf das Ritual guter Neujahrsvorsätze. Auch wenn sie nicht vollständig umgesetzt werden, es ist sinnvoll, sich mit Vorsätzen zu beschäftigen und Veränderungen anzustoßen.

Die Illustration zeigt einen Mann, der sich gute Vorsätze aufschreibt und dabei feststellt, dass es die gleichen wie im letzten Jahr sind.

Jedes Jahr das gleiche Spiel: Die guten Vorsätze vom Vorjahr tauchen wieder auf, unverändert und unerfüllt. Zuweilen halten sie einige Tage, manchmal Wochen, doch spätestens beim Karnevalstrubel kehren die meisten zu den alten Gewohnheiten zurück. 

Dieses Phänomen ist weit verbreitet, doch warum fällt es uns so schwer, unsere Vorsätze umzusetzen? Und warum sollten wir trotz des regelmässigen Scheiterns weiterhin Vorsätze fassen? 

Diese Fragen wollen wir in unserem Blogpost beleuchten.

Vorsätze, die uns jedes Jahr wieder grüßen

Ein ironischer Blick auf die immer wiederkehrenden Vorsätze:

Mehr Sport treiben: Dieses Jahr wirklich! Die Mitgliedschaft fürs Fitnessstudio wird mit Hoffnung und Optimismus abgeschlossen. Doch irgendwie scheint die Couch magnetische Kräfte zu entwickeln – stärker als unser Willen zum Workout.

Gesünder essen: Der Kühlschrank wird mit frischem Gemüse bestückt. Doch sobald der Stresspegel steigt, wird Schokolade zum Blitzableiter und auch Fast Food kehrt zurück.

Weniger Stress: Ein idyllischer Vorsatz, der leider oft unter den Wirren des Alltags untergeht. Die neue erstandene Yoga-Matte wird zum stillen Zeugen und wandert in die Ablage.

Sparen: Das Sparschwein blickt uns erwartungsvoll an. Aber irgendwie finden sich immer wieder unvorhergesehene „Notwendigkeiten“.

Weniger Zeit am Handy verbringen: Das ist nur von kurzer Dauer. In der Praxis finden wir uns im Strudel der sozialen Medien wieder – auf der Suche nach Tipps, um weniger Zeit online zu verbringen.

Bessere Work-Life-Balance: Das Ziel, den Laptop pünktlich zuzuklappen und das Handy zu ignorieren funktioniert … bis der Chef um 18 Uhr anruft.

Effizienter arbeiten: Der Traum von produktiven Arbeitstagen, nur unterbrochen von Kaffee und kurzen Meetings. Manchmal verbringen wir die Hälfte des Tages damit, uns auf die andere Hälfte vorzubereiten.

Weiterbildung: Kurse und Seminare, die wir enthusiastisch beginnen und mit einem schleichenden Gefühl des Scheiterns beenden, weil der Alltag dazwischenkommt.

Besseres Zeitmanagement:  Die gute Planung endet oft in der Kunst, Deadlines mehr oder weniger elegant zu jonglieren.

Warum halten gute Vorsätze oft nur kurz?

Es ist menschlich, gute Vorsätze zu fassen – und ebenso menschlich ist es, daran zu scheitern. Wir sind Wesen der Gewohnheit, und das Ändern dieser Gewohnheiten erfordert mehr als nur gute Vorsätze. Unsere täglichen Routinen bieten Komfort und Sicherheit, und es bedarf einer erheblichen Anstrengung und Entschlossenheit, um dies zu ändern.

Die Motivation zur Veränderung ist kein Lichtschalter, den wir einfach anstellen können, und alles läuft von selbst. Unsere Motivation unterliegt dem Einfluss des Alltags, und das führt zu Schwankungen. Es geht also darum, mit Motivationsschwankungen umzugehen. 

Ein wesentlicher Grund für kurzweilige Vorsätze sind oft unrealistische Zielsetzungen. Bei zu hochgesteckten Zielen ist das Scheitern quasi vorprogrammiert.

Und nicht zu vergessen: Wenn wir etwas ändern wollen, haben wir die unbequemen Folgen der Änderung sofort, aber die Erfolge erst in der Zukunft. Es gibt also eine zeitliche Diskrepanz zwischen dem persönlichen Einsatz und dem Ergebnis. Das ist nicht gerade förderlich. 

Warum gute Vorsätze dennoch wichtig sind

Gute Vorsätze spielen eine wichtige Rolle in unserem Streben nach persönlicher Entwicklung. Studien belegen, dass Menschen, die bewusst Vorsätze fassen, häufiger erfolgreich in der Veränderung ihres Verhaltens sind als jene, die keine Vorsätze haben. Gute Vorsätze geben uns eine Richtung und setzen Leitplanken. 

Gute Vorsätze fördern die Selbstreflexion. Sie zwingen uns dazu, über unsere Gewohnheiten und Verhaltensweisen nachzudenken. Und man wird sich der Möglichkeit bewusster, die Veränderungen selbst in der Hand zu haben. Das stärkt das Selbstvertrauen.

Vorsätze im beruflichen Umfeld : Gute Vorsätze sind eine gute Basis für Gespräche über Arbeitszeiten, Arbeitsorganisation und Gehalt. Insbesondere im Gesundheitswesen mit akuter Personalknappheit und hoher Arbeitsdichte sind die Chancen gut, reale Veränderungen im Gespräch herbeizuführen. 

Vorsätze für die Familie: Im familiären Bereich sind gute Vorsätze besonders effektiv, wenn sie durch offene Kommunikation unterstützt werden. Die Bereitschaft zur Veränderung wird in der Regel positiv aufgenommen und kann das familiäre Klima spürbar verbessern. Sei es durch gemeinsame Aktivitäten oder durch das Teilen von Verantwortlichkeiten. Gute Vorsätze können die Familienbeziehungen stärken und zu einem harmonischeren Zusammenleben führen.

Vorsätze für Sport und Freizeit: Auch hier haben gute Vorsätze ihren Wert. Wer bei sportlichen Aktivitäten am Ball bleibt, wird nicht nur körperliche Verbesserungen feststellen, auch die Gesundheit profitiert. 

Worauf man bei der Formulierung guter Vorsätze achten sollte

Klare und realistische Ziele setzen: Formulieren Sie Ihre Vorsätze konkret und realistisch. Statt vage Ziele wie „gesünder ernähren und mehr Sport“, definieren Sie spezifische Aktionen wie „jeden Tag einen Apfel essen“ oder „dreimal pro Woche Sport treiben“.

Motivation verstehen:  Reflektieren Sie, warum Sie einen bestimmten Vorsatz verfolgen. Es ist wichtiger etwas zu tun weil es Ihnen persönlich wichtig ist, als es nur zu tun, weil Sie denken, dass es erwartet wird.

Kleine Schritte planen: Zerlegen Sie große Ziele in kleinere, handhabbare Schritte. Es ist wie bei einem Marathon, beginnen Sie mit kürzeren Distanzen und steigern Sie sich allmählich.

Unterstützung suchen: Finden Sie Verbündete oder Gleichgesinnte, die ähnliche Ziele verfolgen. Gemeinsam fällt es oft leichter, motiviert zu bleiben und Verbindlichkeiten einzuhalten.

Selbstbelohnung: Belohnen Sie sich für kleine Erfolge. Dies kann eine effektive Methode sein, um die Motivation aufrechtzuerhalten.

Flexibilität bewahren: Seien Sie bereit, Ihre Pläne anzupassen, falls notwendig. Flexibilität kann entscheidend sein, um bei Rückschlägen nicht gleich aufzugeben.

Erfolge feiern: Erkennen und feiern Sie Ihre Fortschritte, auch wenn sie klein sind. Dies hilft, das Gefühl der Erfüllung zu steigern und die Motivation zu fördern.


Letzte Aktualisierung
28.12.2023
Autor/Autorin
valmedi Redaktion
Bildgestaltung
Hanna Hillier

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