Weiterbildung onkologische Pflege: Berufliche Perspektiven und Gehalt

Arbeitsschwerpunkt von Pflegefachkräften in der Onkologie ist die Betreuung und Pflege von Krebspatienten und deren Familien. Eine fundierte Weiterbildung und Spezialisierung ist essentiell um eine professionelle Therapie sicherzustellen. Die beruflichen Perspektiven in der Onkologie sind sehr gut. Der Bedarf ist hoch und es gibt viele offene Stellen.

Die Illustration zeigt eine Pflegefachkraft Onkologie und einen Stationsarzt die eine Krebsbehandlung verabreichen.

Schwerpunkt von Pflegefachkräften in der Onkologie ist die Versorgung und Betreuung von Krebspatienten. Die Fallzahlen bei Krebserkrankungen nehmen deutlich zu. Auch Fortschritte in der Medizin führen zu steigender Nachfrage, da neue und innovative Therapien auch komplexere Behandlungen ermöglichen. Aufgrund zunehmender Fallzahlen steigt auch der Bedarf an speziell weitergebildeten Fachkräften in der Onkologie.

Struktur, Dauer und Kosten der Weiterbildung

Die zweijährige Fachweiterbildung in onkologischer Pflege qualifiziert Pflegefachkräfte für diesen Bereich. Teilnehmende erwerben sowohl praktische Fähigkeiten als auch kommunikative und pädagogische Kompetenzen, um Krebspatienten und deren Angehörige umfassend zu unterstützen. Die Weiterbildung basiert auf den Empfehlungen der Deutschen Krankenhausgesellschaft und beinhaltet 720 Theoriestunden und mindestens 1800 Praxisstunden. Voraussetzung für die Teilnahme ist eine abgeschlossene Ausbildung als Pflegefachkraft (3-jährige Ausbildung). 

Die Gebühren für die Fachweiterbildung liegen zwischen 5.000 € und 8.000 €. In den meisten Fällen werden diese Kosten vom Arbeitgeber getragen. Die Kostenübernahme ist allerdings oft verknüpft mit einer Vereinbarung über eine bestimmte Betriebszugehörigkeit.

Die Fachweiterbildung Onkologische Pflege ist bei verschiedenen Institutionen möglich. Da die Weiterbildung berufsbegleitend erfolgt, ist eine enge Kooperation mit medizinischen Einrichtungen für die praktische Ausbildung wesentlich.

Die Abschlussprüfung umfasst mehrere Teile: eine schriftliche Hausarbeit, eine mündliche sowie eine praxisbezogene Prüfung. 

Nach erfolgreichem Abschluss der Weiterbildung sind die Teilnehmenden berechtigt, je nach ihrer ursprünglichen Berufsausbildung, eine der folgenden Berufsbezeichnungen zu führen: 

  • Fachgesundheits- und Krankenpfleger für Onkologie,
  • Fachgesundheits- und Kinderkrankenpfleger für Onkologie oder
  • Fachaltenpfleger für Onkologie. 

Zusätzlich sind in der Weiterbildung die Zusatzqualifikationen „Palliative Care“ und für weibliche Teilnehmerinnen „Breast Care Nurse“ enthalten.

Weiterbildungsinhalte

In der Fachweiterbildung Onkologische Pflege werden Pflegekräfte umfassend auf die vielschichtigen Anforderungen in der Betreuung von Krebspatienten vorbereitet. 

Die Weiterbildung deckt ein breites Spektrum an Themen ab, darunter:

  • Grundverständnis onkologischer Krankheitsbilder, ihre Ursachen sowie Diagnose- und Behandlungsverfahren.
  • Detaillierte Kenntnisse über moderne Behandlungsmethoden wie Chemotherapie und Strahlentherapie, einschließlich des Managements von Nebenwirkungen.
  • Spezifische Pflegeansätze für unterschiedliche Krankheitsstadien, von der Erstdiagnose bis zur palliativen Versorgung.
  • Unterstützung und Beratung von Patienten und deren Angehörigen, einschließlich psychosozialer Betreuung.
  • Effektive Zusammenarbeit mit verschiedenen medizinischen Disziplinen und Fachkräften.
  • Anwendung evidenzbasierter Pflegepraktiken und Beteiligung an Forschung zur Weiterentwicklung der Pflege in der Onkologie.
  • Wissen über rechtliche und ethische Rahmenbedingungen in der Pflege von Krebspatienten.
  • Entwicklung und Umsetzung von Qualitätsstandards in der onkologischen Pflege.

Gehalt und berufliche Perspektiven 

Pflegefachkräfte mit einer abgeschlossenen Weiterbildung onkologische Pflege werden mindestens eine Entgeltgruppe höher eingestuft als Fachkräfte ohne die Zusatzqualifikation. Innerhalb der Entgeltgruppe steigt das Gehalt mit zunehmender Berufserfahrung. Es gilt: Je länger die Berufserfahrung, desto höher ist die Einstufung und entsprechend das Gehalt.

In öffentlichen Einrichtungen gilt der Tarifvertrag TVöD-P (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst im Pflegebereich). Nach Abschluss der Fachweiterbildung erfolgt üblicherweise die Einstufung in die Entgeltgruppe P9. Fachpflegekräfte, die zusätzliche Leitungsaufgaben wie Stationsleitung oder Gruppenleitung übernehmen, können sogar in die Entgeltgruppen P10 oder P11 aufsteigen.

Bruttogehalt TVöD-P Entgeltgruppe P9 ab März 2024 (gerundet)

In den letzten Jahren ist das Einkommen von Fachpflegekräften in der Onkologie sukzessive und spürbar gestiegen. Nach 5 Jahren Berufserfahrung liegt das Grundgehalt bei etwa 4.400 Euro im Monat. 

Je nach Berufserfahrung sind folgende Grundgehälter vorgesehen:  

  • Stufe 2: monatlich 3.770 EUR (im 1. Berufsjahr)
  • Stufe 3: monatlich 3.950 EUR (im 2. Berufsjahr)
  • Stufe 4: monatlich 4.070 EUR (im 3. Berufsjahr)
  • Stufe 5: monatlich 4.305 EUR (im 4. Berufsjahr)
  • Stufe 6: monatlich 4.400 EUR (im 5. Berufsjahr)

Pflegefachkräfte werden nach Abschluss der Fachweiterbildung direkt in die Gehaltsstufe 2 eingestuft.

Die Grundgehälter in Tarifverträgen anderer Träger unterscheiden sich nicht signifikant.

Onkologische Pflege: Arbeits- und Einsatzbereiche 

Pflegefachkräfte in der Onkologie werden aufgrund ihrer spezialisierten Ausbildung in vielfältigen Arbeitsbereichen und Institutionen des Gesundheitswesens eingesetzt.

Die wichtigsten Bereiche sind:

Patienten- und Angehörigenbetreuung: Pflegefachkräfte unterstützen Krebspatienten und deren Familien durch individuelle Betreuung und Beratung. Sie informieren über verschiedene Behandlungsmöglichkeiten und helfen bei der Krankheitsbewältigung.

Tätigkeit in Krankenhäusern und ambulanten Einrichtungen: Sie sind sowohl in stationären als auch in ambulanten Settings aktiv und übernehmen spezialisierte Aufgaben in der direkten Patientenversorgung. Dabei arbeiten sie eng mit anderen Gesundheitsberufen zusammen.

Onkologische Rehabilitation: In diesem Bereich bereiten sie Krebspatienten auf die Rückkehr in ihr häusliches Umfeld vor und unterstützen bei der Wiedereingliederung in den Alltag.

Steigerung der Versorgungsqualität: Ihr Einsatz trägt maßgeblich zur Qualität der Patientenversorgung und zur Zufriedenheit der Patienten bei. Dies hat auch positive Auswirkungen auf die Berufszufriedenheit der Pflegekräfte.

Multidisziplinäre Teamarbeit: Sie sind Teil von multidisziplinären Teams und koordinieren die Pflege zusammen mit anderen medizinischen Fachkräften, um eine ganzheitliche Versorgung der Patienten zu gewährleisten.


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