Weiterbildung Praxisanleitung: Arbeitsschwerpunkte und berufliche Perspektiven

Die Praxisanleitung ist wichtig für den Ablauf und die Qualität der Pflegeausbildung. Praxisanleiter/-innen leiten an und unterstützen Auszubildende und sind auch in der Qualitätssicherung aktiv um eine hohe Versorgungsqualität zu sichern. Der Bedarf ist hoch und es bestehen sehr gute berufliche Perspektiven im ambulanten und stationären Bereich. Auch das Gehalt ist mit Weiterbildung höher und attraktiv.

Die Illustration zeigt eine Praxisanleiterin in Aktion.

Praxisanleiter/-innen in der Pflege sind erfahrene Pflegefachkräfte, die Auszubildende im Gesundheitsbereich anleiten und unterstützen und auch in der Qualitätssicherung eine wichtige Rolle übernehmen. Durch die Einführung der generalistischen Pflegeausbildung haben sich die Aufgaben der Praxisanleitung verändert, da sie nun Auszubildende mit einem breiteren und flexibleren Qualifikationsspektrum für alle Versorgungsbereiche anleiten müssen. Sie sind verantwortlich für die Einarbeitung, Bewertung und Koordination der Auszubildenden und tragen so maßgeblich zur weiteren Professionalisierung in der Pflege bei. 

Praxisanleiter/-innen spielen auch eine wichtige Rolle in der Qualitätssicherung. Sie tragen sie dazu bei, dass Pflegestandards konsequent angewendet und eingehalten werden. Sie überwachen die Pflegepraxis, identifizieren Verbesserungspotenziale und leiten Maßnahmen zur Qualitätssteigerung ein. 

Dieser Blogpost beleuchtet die Rolle der Praxisanleiter/-innen in der Pflege, die Arbeitsschwerpunkte, die Inhalte und Struktur der Weiterbildung und die beruflichen Perspektiven.

Tätigkeitsschwerpunkte Praxisanleitung

Die Praxisanleitung ist ein integraler Bestandteil der Ausbildung und Qualitätssicherung, der die praktische Anwendung und die Vermittlung von theoretischem Wissen sicherstellt. Zudem tragen sie zur Sicherung und Verbesserung der Pflegequalität bei und gewährleisten eine hohe Patientenversorgung.

Aufgaben und Funktion der Praxisanleitung in der Ausbildung

  • Entwicklung von Lernzielen: Festlegen spezifischer, auf den Ausbildungsplan abgestimmter Lernziele.
  • Praktische Anleitung: Direkte Unterstützung und Anleitung der Auszubildenden bei praktischen Pflegetätigkeiten.
  • Feedback und Bewertung: Regelmäßiges Feedback zur Leistung der Auszubildenden und formelle Bewertungen.
  • Förderung der Reflexion: Anregung der Auszubildenden zur Reflexion über ihre Erfahrungen und Lernprozesse.
  • Kommunikation mit Lehrinstitutionen: Austausch mit Schulen und Hochschulen über Fortschritte und Herausforderungen der Auszubildenden.

Aufgaben und Funktion der Praxisanleitung in der Qualitätssicherung und im Pflegemanagement

  • Überwachung der Einhaltung von Pflegestandards: Sie stellen sicher, dass die Pflegepraxis den festgelegten Qualitätsstandards entspricht.
  • Identifizierung von Verbesserungspotenzialen: Praxisanleiter identifizieren Verbesserungspotenziale und entwickeln Vorschläge um die Pflegequalität nachhaltig zu verbessern.
  • Umsetzung von Qualitätsverbesserungsmaßnahmen: Sie leiten Maßnahmen ein, um die Pflegequalität kontinuierlich zu steigern.
  • Förderung einer qualitätsbewussten Arbeitsweise: Praxisanleiter schulen das Pflegepersonal in Bezug auf Qualitätsstandards und -richtlinien.

Wo werden Praxisanleiter/-innen hauptsächlich eingesetzt?

Praxisanleiter sind schwerpunktmäßig in der stationären und ambulanten medizinischen und pflegerischen Versorgung tätig. Zu den wichtigsten Einsatzbereichen gehören: 

  • Ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen: Pflegeleistungen für Patienten und Bewohner in verschiedenen Lebensphasen.
  • Krankenhäuser: akut-medizinische Behandlungen und Pflege von Patienten mit hoher Komplexität.
  • Pflegeheime: Langzeitpflege älterer Menschen, die kontinuierliche Unterstützung benötigen.
  • Rehabilitationskliniken: Rehabilitation und spezialisierte Pflege, um Patienten bei der Wiedererlangung ihrer Fähigkeiten zu unterstützen.
  • Wohnheime für Menschen mit Behinderung: Spezialisierte Pflege und Unterstützung für Menschen mit Behinderungen, um ihre Lebensqualität zu verbessern.

An wen richtet sich die Weiterbildung Praxisanleitung Pflege?

Die Weiterbildung zur Praxisanleitung richtet sich an Fachkräfte mit einer abgeschlossenen Ausbildung in Pflegeberufen, wie Gesundheits- und Krankenpflege, Altenpflege oder Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Zusätzlich wird berufliche Praxiserfahrung erwartet, um die Qualifikation zur Praxisanleitung zu erlangen.

Für die Weiterbildung sind neben fachlicher Qualifikation auch persönliche Fähigkeiten wichtig. Dazu zählen pädagogische Kompetenzen, Kommunikationsfähigkeit, Empathie, Geduld und die Fähigkeit zur Reflexion und Selbstreflexion.

Berufliche Perspektiven

Die Rolle von Praxisanleitern in der Pflege wird immer wichtiger, da der Bedarf an qualifiziertem Nachwuchs steigt. Zudem erhöhen sich die Anforderungen an Pflegekräfte durch den Einsatz innovativer Techniken und Therapien. Auch die Qualitätssicherung spielt eine entscheidende Rolle in der Sicherung der Versorgungsqualität. Es gibt zahlreiche offene Stellen und Arbeitsangebote für Praxisanleiter, sowohl in der stationären als auch in der ambulanten Pflege, was die Möglichkeit der Arbeitsmobilität verbessert. Erfahrene Praxisanleiter/-innen können sich Arbeitgeber und Einsatzbereich mehr oder weniger aussuchen.

Dauer, Struktur und Kosten der Weiterbildung

Die Weiterbildung dauert üblicherweise etwa sechs Monate, wenn sie berufsbegleitend durchgeführt wird. Sie kann auch in Vollzeit durchgeführt werden und dauert dann ungefähr einen Monat.

Die Inhalte sind in Theorie- und Praxisblöcke unterteilt. Zu den theoretischen Inhalten gehören Themen wie die Struktur und Inhalte der generalistischen Pflegeausbildung, der Anleitungsprozess, Kompetenzorientierung, rechtliche Grundlagen, Qualitätsmanagement, Methoden der Anleitung und Reflexion sowie Beurteilungs- und Bewertungsprozesse. Praktische Anteile beinhalten die Planung, Durchführung und Bewertung von Anleitungssituationen.

Die Kosten variieren je nach Anbieter und liegen zwischen 2.000 und 3.000 EUR.  Zu den Kosten können zusätzlich Gebühren für Anmeldungen, Prüfungen, Lehrmaterialien und eventuell anfallende Reisekosten hinzukommen. Größere Arbeitgeber mit vielen Einrichtungen bieten die Weiterbildung in ihren Akademien oft kostenfrei an. Generell werden die Kosten meistens vom Arbeitgeber übernommen und mit der Notwendigkeit einer längeren Betriebszugehörigkeit verknüpft.

Weiterbildungsinhalte

Die Weiterbildungsinhalte in der Pflege umfassen insbesondere folgende Themenbereiche:

  • Grundlagen der Pflegepädagogik und -didaktik
  • Rechtliche Grundlagen der Ausbildung in der Pflege
  • Anleitungsmethoden und -techniken
  • Qualitätssicherung in der Ausbildung
  • Kommunikation und Konfliktmanagement in der Ausbildung
  • Reflexion und Feedback geben
  • Organisatorische Aspekte der Ausbildung
  • Interprofessionelle Zusammenarbeit
  • Diversity und Inklusion in der Ausbildung
  • Umgang mit besonderen Situationen und Herausforderungen in der Ausbildung

Gehalt nach Abschluss der Weiterbildung Praxisanleitung

Mit dem Abschluss der Weiterbildung verbinden sich auch signifikante finanzielle Vorteile. Pflegefachkräfte werden in höhere Entgeltgruppen eingestuft. Im Vergleich zu Pflegekräften ohne Weiterbildung liegt das Gehalt - je nach Träger und Einrichtung - in einer Bandbreite von 350 bis 700 Euro höher. Pflegefachkräfte mit fünf Jahren Berufserfahrung mit einer Weiterbildung Praxisanleitung können je nach Arbeitskomplexität ein Gehalt zwischen 4.200 und 4.800 Euro erwarten. Hinzu kommen häufig noch Zuschläge für die Altersvorsorge, Jahressonderzahlungen (die bis zu einem Monatsgehalt reichen können), Kinderzuschläge und weitere Zulagen. In einigen Tarifverträgen werden auch spezifische Praxisanleiter-Zulagen gezahlt. 


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