Wohnbereichsleitung: Weiterbildung, Gehalt und Arbeitsschwerpunkte

Die Weiterbildung zur Wohnbereichsleitung eröffnet Karrierechancen in Pflege- und Seniorenheimen. Berufsbegleitend organisiert, variiert die Dauer je nach Modell zwischen 12 und 24 Monaten. Die Gehälter für Wohnbereichsleitungen sind in den letzten Jahren gestiegen und attraktiv geworden. Mit vielen offenen Stellen ergibt sich eine stabile Karriereperspektive.

Die Illustration zeigt eine Pflegefachkraft die einen Pflegebedürftigen im Rollstuhl schiebt.

Die Wohnbereichsleitung führt und organisiert einen Pflegebereich in Gesundheitseinrichtungen, hauptsächlich Senioren- und Pflegeheime. Sie ist für Personal, Pflegequalität und Alltagsorganisation zuständig. Einsatzorte sind stationäre Pflegeeinrichtungen und betreute Wohnanlagen. Eine zusätzliche Weiterbildung ist nötig, um Fachwissen in Führung, Personalmanagement und Qualitätsmanagement zu erwerben, da diese für diese Führungsposition erforderlich sind.

Dieser Blogpost befasst sich mit der Weiterbildung, den beruflichen Perspektiven und die Vergütungsaussichten nach Abschluss der Weiterbildung zur Wohnbereichsleitung.

Was ist eine Wohnbereichsleitung?

Eine Wohnbereichsleitung ist eine Führungskraft in der Pflege, die für die Leitung eines Wohnbereichs innerhalb einer Pflegeeinrichtung verantwortlich ist. Ihre Zuständigkeit erstreckt sich explizit auf den ihr zugewiesenen Wohnbereich, wo sie die oberste Verantwortung für die Pflegequalität, das Personalmanagement und die organisatorischen Abläufe trägt. Die Wohnbereichsleitung ist direkt der Pflegedienstleitung oder der Einrichtungsleitung unterstellt. 

Wesentliche Aufgaben der Wohnbereichsleitung:

  • Personalmanagement: Rekrutierung, Einarbeitung und Entwicklung des Pflegepersonals, Dienstplanerstellung und Förderung der Mitarbeiterzufriedenheit.
  • Qualitätsmanagement: Sicherstellung und Weiterentwicklung der Pflegequalität gemäß aktuellen Standards und gesetzlichen Vorgaben, Durchführung von Qualitätskontrollen.
  • Organisation: Koordination der Tagesabläufe, Verwaltung von Bewohnerakten, Sicherstellung einer effizienten Ressourcenverwendung.
  • Kommunikation: Ansprechpartner für Bewohner, Angehörige und Mitarbeiter, Förderung der internen und externen Kommunikation.
  • Weiterentwicklung: Mitwirkung bei der Konzeption und Umsetzung von Projekten zur Weiterentwicklung der Einrichtung.

Dauer und Struktur der Weiterbildung zur Wohnbereichsleitung

Die Weiterbildung zur Wohnbereichsleitung ist berufsbegleitend konzipiert, um eine flexible Teilnahme neben der beruflichen Tätigkeit zu ermöglichen. Die Struktur dieser Weiterbildung kombiniert theoretische Unterrichtseinheiten mit praktischen Erfahrungen, die oft in Form von Praktika in Pflegeeinrichtungen absolviert werden. Die Dauer variiert üblicherweise zwischen zwölf und 24 Monaten, abhängig vom spezifischen Programm und dessen Intensität. 

Der Unterricht findet meistens abends oder an Wochenenden statt, um Berufstätigen die Teilnahme zu erleichtern. Abschließend erfolgt die Bewertung der Teilnehmer durch verschiedene Prüfungsformate, darunter schriftliche, mündliche und praktische Prüfungen sowie die Anfertigung und Präsentation von Projektarbeiten.

Voraussetzungen zur Weiterbildung

Für die Weiterbildung zur Wohnbereichsleitung sind bestimmte Voraussetzungen zur erfüllen. Diese Voraussetzungen gewährleisten, dass Teilnehmer über eine solide Basis an praktischen Erfahrungen und Fachkenntnissen verfügen, die für die Übernahme von Führungsaufgaben in der Wohnbereichsleitung notwendig sind. Die Zugangsbedingungen zur Weiterbildung können sich je nach Bildungsinstitut und Einrichtung unterscheiden.

Geforderte fachliche Ausbildung

Eine abgeschlossene Ausbildung in einem anerkannten Pflegeberuf ist erforderlich. Dazu gehören Berufe wie Gesundheits- und Krankenpfleger/-in, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-in oder Altenpfleger/-in.

Erwünschte Berufserfahrung

Bewerber müssen in der Regel mindestens zwei Jahre Berufserfahrung in ihrem Pflegeberuf nachweisen können. Diese Erfahrung sollte möglichst aktuell sein, um sicherzustellen, dass die Teilnehmer mit den aktuellen Herausforderungen und Praktiken in der Pflege vertraut sind.

Wohnbereichsleitung Weiterbildungsinhalte

Die Weiterbildung zur Wohnbereichsleitung deckt ein breites Spektrum an unterschiedlichen Inhalten ab, die auf die Vermittlung von fachlichen, sozialen und leitungsspezifischen Kompetenzen abzielen. Die Inhalte sind in verschiedenen Modulen strukturiert.

  • Management und Betriebswirtschaftslehre: Grundlagen für die erfolgreiche Führung und wirtschaftliche Verwaltung eines Wohnbereichs.
  • Sozialwissenschaften: Kenntnisse über soziale Strukturen und Dynamiken, die für eine effektive Betreuung und Pflege essenziell sind.
  • Humanwissenschaften und Ethik: Wissensvermittlung über ethische Prinzipien und humanwissenschaftliche Grundlagen, die in der Pflegepraxis Anwendung finden.
  • Prüfungscontrolling (Indikatormodell): Fokussierung auf Qualitätsmanagement und -kontrolle innerhalb der Pflege, um die Pflegequalität sicherzustellen.
  • Rechtslehre: Überblick über relevante rechtliche Rahmenbedingungen in der Pflege, um rechtssicher handeln zu können.
  • Strategische Führung: Entwicklung von Führungsqualitäten und Strategien für die Leitung von Teams und die effektive Gestaltung von Arbeitsabläufen.

Gehalt Wohnbereichsleitung

Die Weiterbildung zur Wohnbereichsleitung führt zu einem höheren Gehalt für Pflegefachkräfte. Dieser Anstieg reflektiert die zusätzliche Verantwortung und Belastung, die mit der Leitungsfunktion einhergehen. Innerhalb öffentlicher Einrichtungen orientiert sich die Vergütung an den Regelungen des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst (TVöD) im Bereich Pflege. 

Das Gehalt einer Wohnbereichsleitung variiert daher je nach Träger, Region und spezifischen Aufgabenstellungen, wobei der TVöD Pflege eine gute Orientierung für die finanzielle Bewertung der Position bietet. Für Wohnbereichsleitungen sieht der TVöD Pflege üblicherweise eine Eingruppierung in die Entgeltgruppe P12 vor. Bei besonders komplexen Aufgabenbereichen oder erhöhten Anforderungen kann unter Umständen eine Höhergruppierung in P13 erfolgen. 

Die nachfolgenden Gehaltsangaben (TVöD Pflege) haben eine Geltungsrahmen bis zum 21.12.2024. 

Gehalt Wohnbereichsleitung in Entgeltgruppe P12

  • Stufe 1: 4.398 EUR - nach 1 Berufsjahr
  • Stufe 2: 4.536 EUR - nach 2 Berufsjahren
  • Stufe 3: 4.879 EUR - nach 3 Berufsjahren
  • Stufe 4: 5.090 EUR - nach 4 Berufsjahren
  • Stufe 5: 5.188 EUR - nach 5 Berufsjahren

Gehalt Wohnbereichsleitung in Entgeltgruppe P13

  • Stufe 1: 4.623 EUR - nach 1 Berufsjahr
  • Stufe 2: 4.767 EUR - nach 2 Berufsjahren
  • Stufe 3: 5.129 EUR - nach 3 Berufsjahren
  • Stufe 4: 5.390 EUR - nach 4 Berufsjahren
  • Stufe 5: 5.458 EUR - nach 5 Berufsjahren

Stellenangebote Wohnbereichsleitung

Wohnbereichsleitungen sind besonders in stationären Senioren- und Pflegeeinrichtungen gefragt. Diese hohe Nachfrage spiegelt sich in offenen Stellenangeboten in ganz Deutschland wider. Immer mehr Träger bieten Teilzeitarbeitsmodelle an, um eine bessere Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit zu ermöglichen.

Die Gehaltsentwicklung für Wohnbereichsleitungen hat sich in den letzten Jahren positiv entwickelt. Aufgrund des anhaltenden Fachkräftemangels in der Pflege ist auch für die Zukunft eine fortschreitende positive Entwicklung der Gehälter zu erwarten. 


Letzte Aktualisierung
18.03.2024
Autor/Autorin
valmedi Redaktion
Bildgestaltung
Hanna Hillier

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