Gehalt
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind statistisch in der Krankheits- und Todesstatistik ganz vorne. Entsprechend ist die Entwicklung und Bedeutung der Kardiologie in der stationären und ambulanten Versorgung von großer Bedeutung.
Die Kardiologie (von griechisch "kardia"= Herz) entwickelte sich Anfang des 20. Jahrhunderts als eigenes Teilgebiet der Inneren Medizin und hat alle Erkrankungen des Herzens, der herznahen Blutgefäße und des Blutkreislaufs im Blick. Kardiologen untersuchen, diagnostizieren und behandeln also im Schwerpunkt Herz-Kreislauf-Erkrankungen und arbeiten hier eng mit den weiteren Schwerpunkten der Inneren Medizin zusammen, insbesondere mit der Pneumologie und der Angiologie.
In Deutschland und auch der Schweiz ist die Kinderkardiologie als eigenständiges Teilgebiet (TG Kinderkardiologie) der Kinderheilkunde zugeordnet.
Innerhalb der Kardiologie kann man grob zwischen der invasiven (Herzkatheteruntersuchungen), der interventionellen (kathetergestützte Therapieverfahren) und der konservativen Kardiologie unterscheiden. Die meisten Kardiologen haben sich auf Schwerpunkte spezialisiert. Wichtige Teilgebiete - zumeist in großen Kliniken - die Elektrophysiologie und die Rhythmologie. Eng verbunden mit der Kardiologie ist auch die internistische Intensivmedizin.
Laut Statistik der Bundesärztekammer gibt es in Deutschland (per Ende 2020) 373.300 ambulant und stationär berufstätige Ärztinnen und Ärzte.
Davon sind rund
Die Kardiologie gehört mit 7.803 Ärzt*innen zu größeren medizinischen Fachbereichen. Einbezogen hier sind Fachärzt*innen mit der Bezeichnung Innere Medizin und Kardiologie (3.125), Innere Medizin und SP Kardiologie (1.046), SP Kardiologie (3.570), TG Kardiologie (48) sowie TG Kardiologie und Angiologie (14).
In der ambulanten und stationären Versorgung sind rund 74,8 % (5.833) aller Fachärzt*innen Männer. Der Fachbereich Kardiologie wird also eindeutig von Männern dominiert.
Mehr als 32 % aller Fachärzt*innen in der Inneren Medizin sind älter als 60 Jahre. Für die Kardiologie gibt es keine differenzierten Zahlen. Überträgt man die Altersstruktur der Inneren Medizin im Allgemeinen auf das Teilgebiet der Kardiologie, ist erkennbar, dass in den nächsten Jahren ein Generationswechsel ansteht.
In 2020 wurden 568 neue Facharztbezeichnungen anerkannt. Einbezogen sind hier die Bezeichnungen Innere Medizin und SP Kardiologie (156) und Innere Medizin und Kardiologie (412).
Der Frauenanteil von rund 35,2 % bei den neu anerkannten Facharztbezeichungen hat sich gegenüber der aktuellen Verteilung deutlich erhöht.
Was Ärzt:innen in Kliniken verdienen, wird von mehreren Faktoren beeinflusst und wird in Tarifverträgen verbindlich geregelt. Es gibt unterschiedliche Tarifverträge für Arbeitgebergruppen und -typen, die sich jedoch in der Vergütungshöhe nicht signifikant unterscheiden (bspw. für kommunale und konfessionelle Arbeitgeber, Unikliniken oder private Klinikunternehmen)
Entscheidend für die Basisvergütung und die Tarifeinstufung sind Fachqualifikation, Verantwortung/Position und die Berufserfahrung.
nach Position und 2 Jahren Berufserfahrung, ohne Zusatzentgelte und Bereitschaftsdienste
Für das Gesamtgehalt wichtig sind auch die Zusatzentgelte bspw. für Rufbereitschaft und Bereitschaftsdienste, die im Einzelfall zwischen 20-40 % des Basisgehalts ausmachen können.
Basis: Die Tarifeinigung mit der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) für Ärztinnen und Ärzte in den kommunalen Krankenhäusern ab 1. Januar 2021
Leitende Ärzt*innen werden nicht nach Tarifvertrag vergütet. Die Vergütungshöhe wird frei vereinbart.
Die Höhe der Gehälter leitender Ärzt*innen wird durch die fachliche Reputation und Qualifikation, der Größe und Bedeutung der medizinischen Einrichtung und auch den Standort bestimmt.
Die Bandbreite der Gehälter von Kardiolog*innen in leitender Position (z.B. Chefärzt*innen) liegt zwischen 180.000 - 400.000 EUR im Jahr.
Der Reinertrag bei niedergelassenen Ärzt:innen ist in etwa vergleichbar mit dem Bruttoeinkommen leitender Ärzt:innen in kleinen bis mittleren Krankenhäusern.
Das Statistische Bundesamt hat für das Jahr 2019 Kostenstrukturerhebungen in Arztpraxen durchgeführt und veröffentlicht. Neuere Zahlen liegen nicht vor. Die Erhebung wurde nicht für alle Fachbereiche und Teilgebiete separat durchgeführt. Einige Fachgebiete wurden in Fachbereichen zusammengefasst. Die Kardiologie ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin und deshalb auch der Inneren Medizin statistisch zugeordnet.
Der Reinertrag pro Praxis betrug in 2019 in der Inneren Medizin rund 321.000 € und liegt damit 8,5 % über dem Durchschnitt aller ambulanten Praxen (= 296.000 €).
Der Reinertrag ist nicht gleichzusetzen mit dem Reingewinn, da wesentliche Kostenpositionen wie bspw. Abschreibungen aus dem Praxiskauf und alle Vorsorgeaufwendungen nicht enthalten sind. Zudem bezieht sich der Reingewinn auf eine Praxis und nicht auf einen Praxisinhaber. In einer Gemeinschaftspraxis ist bspw. der Reinertrag auf die Anzahl der Praxisinhaber zu verteilen.
Die Perspektiven für Ärzt*innen in der Kardiologie sind in allen Versorgungsstufen in Deutschland sehr gut.
Es gibt Nachwuchssorgen vor allem im ambulanten Bereich.
Bei valmedi finden Sie viele Jobs und Stellenangebote für Ärzt*innen in der Kardiologie.
Interessenten können die Stellenanzeigen nach Fachbereichen oder regional filtern und sich die neuesten Jobangebote per E-Mail zusenden lassen.
Ärztestatistik
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie
Bundesverband Niedergelassener Kardiologen
Statistisches Bundesamt: Kostenstrukturen in Praxen 2019
Gehalt in Kliniken: TV-Ärzte/VKA-Tarifrunde 2019
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