Ausbildung in der Pflege: Welche Pflegeausbildung passt zu mir?

Die Pflege ist eine Branche mit hohem und weiter wachsenden Personalbedarf. Der Arbeitsmarkt ist stabil und die Einsatzbereiche sind vielfältig. In den letzten Jahren sind die Gehälter spürbar gestiegen. Die Ausbildung bietet eine gute berufliche Perspektive. Durch Weiterbildung und Berufserfahrung gibt es gute Aufstiegschancen sowohl in der stationären und ambulanten Pflege.

Das Bild zeigt eine Altenpflegerin die einem Heimbewohner beim Gehen hilft.

Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie sind sowohl der Fachkräftemangel als auch die Arbeitsbedingungen im Pflegebereich verstärkt in den Fokus gerückt.

Im Gesundheitswesen insgesamt sind rund 6 Millionen Personen beschäftigt, davon rund 1,7 Millionen Menschen in der Pflege (Kranken- und Altenpflege). Der Anteil Frauen in der Pflege ist mit über 80% sehr hoch. Berufe in der Pflege eignen sich sehr gut für Teilzeitarbeitsmodelle, etwa 65% alle Beschäftigten in der Pflege nutzen diese Möglichkeit. Der Bedarf an Pflegekräften ist hoch und wird weiter steigen, auch aufgrund der zunehmenden Alterung der Bevölkerung.

Die Ausbildung in der Pflege bietet also viele Vorteile und beste Karrierechancen. Drei Argumente für junge Menschen einen Pflegeberuf zu erlernen:

  • Die Pflege ist ein großer Wachstumsbereich und hat exzellente Beschäftigungsperspektiven.
  • Die Pflege bietet gute Möglichkeiten, Beruf und Familie in flexiblen Teilzeitmodellen unter einen Hut zu bringen.
  • Pflegekräfte sind überall gesucht und können ohne großen Aufwand Arbeitgeber oder die Region wechseln.

Wie viele Pflegekräfte gibt es und wo arbeiten sie?

Die Haupteinsatzbereiche für Pflegekräfte sind Krankenhäuser und Kliniken, die ambulante und stationäre Pflege sowie Praxen und Medizinische Versorgungszentren.

Im Jahr 2022, den aktuellsten verfügbaren Daten zufolge, waren etwa 1,7 Millionen Personen (1.700.000) in der Pflege tätig. Davon hatten über 63% (etwa 1.071.000) eine Ausbildung zur Pflegefachkraft abgeschlossen. Ungefähr 30% (etwa 510.000) waren als Pflegehelfer beschäftigt und circa 7% (etwa 119.000) übten leitende Funktionen aus, wie beispielsweise Stations- oder Wohnbereichsleitungen, oder hatten eine Weiterbildung als Pflegefachkraft abgeschlossen.

Personal in der stationären Senioren- und Altenpflege

Es gibt derzeit rund 16.500 stationäre oder teilstationäre Pflegeheime, etwa 11.400 Einrichtungen bieten schwerpunktmässig eine vollstationäre Pflege an. Aktuell sind rund 830.000 Personen in Pflegeheimen beschäftigt, von denen etwa 240.000 Pflegekräfte vollzeitbeschäftigt sind. Der Anteil der Teilzeitbeschäftigten liegt also bei etwa 71 %.

Personal in ambulanten Pflegediensten

In der ambulanten Pflege arbeiten derzeit rund 450.000 Pflegekräfte, davon sind etwa 130.000 vollzeitbeschäftigt. Auch hier ist der Anteil der Teilzeitbeschäftigten mit über 70 % hoch. ​​Die Anzahl der ambulanten Pflegedienste beträgt rund 15.400.

Personal in Krankenhäusern und Kliniken 

Insgesamt gibt es rund 1900 Krankenhäuser in Deutschland. Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) sind etwa 490.000 Beschäftigte in Krankenhäusern im Pflegedienst tätig waren. Dies entspricht einem Anstieg von 18 % gegenüber dem Stand von vor zehn Jahren. Von diesen waren 434.400 Pflegefach- und Pflegehilfskräfte, was 89 % der Beschäftigten ausmacht, die über eine spezifische pflegerische Ausbildung verfügten. Fast die Hälfte (49 %) der Beschäftigten im Pflegedienst, also insgesamt 238.000 Personen, waren in Teilzeit angestellt.

Was sind die Vorteile einer Pflegeausbildung?

Die Pflege ist mehr als ein Job – sie steht für Sicherheit, Flexibilität und gesellschaftliche Verantwortung und Fürsorge. Angesichts des demografischen Wandels und des zunehmenden Bedarfs an qualifizierten Pflegekräften bietet eine Ausbildung in diesem Bereich eine solide Basis für eine zukunftssichere Beschäftigung. 

Die Vorteile einer Pflegeausbildung auf einen Blick:

  • Hohe Arbeitsplatzsicherheit: Aufgrund des stetig steigenden Bedarfs an Pflegefachkräften ist eine hohe Arbeitsplatzsicherheit gewährleistet.
  • Flexibilität im Beruf: Pflegefachkräfte können problemlos den Arbeitgeber wechseln und auch räumliche Veränderungen sind ohne Schwierigkeiten möglich.
  • Weiterbildung und Aufstiegschancen: Die Pflegebranche bietet exzellente Möglichkeiten für Weiterbildungen und beruflichen Aufstieg.
  • Vielfältige Einsatzbereiche: Pflegekräfte sind in der ambulanten und zur stationären Versorgung tätig.
  • Flexible Arbeitszeitmodelle: Die Pflegebranche unterstützt flexible Arbeitszeitgestaltung, die eine gute Verträglichkeit von Beruf und Familie ermöglicht.
  • Gesellschaftliche Bedeutung und Anerkennung: Der Pflegeberuf ist von großer gesellschaftlicher Bedeutung und genießt eine zunehmende Anerkennung.

Ausbildung zur Pflegefachkraft

Die Ausbildung zur Pflegefachkraft bereitet auf eine vielseitige Tätigkeit in der Gesundheits- und Krankenpflege, der Kinderkrankenpflege sowie der Altenpflege vor. Sie ist stark praxisorientiert und integriert alle Pflegebereiche unter einem einheitlichen Ausbildungsprofil. Während der Berufsausbildung können sich die Auszubildenden spezialisieren auf die Altenpflege oder pädiatrische Pflege.

Ausbildungsdauer und -struktur: Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und kombiniert theoretischen Unterricht an Pflegeschulen mit praktischen Einsätzen in medizinischen Einrichtungen. Eine Zwischenprüfung findet meist nach zwei Jahren statt. Die Ausbildung endet mit einer staatlichen Prüfung, die aus schriftlichen, mündlichen und praktischen Teilen besteht.

Ausbildungsvoraussetzungen: Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung sind ein mittlerer Schulabschluss oder ein Hauptschulabschluss in Verbindung mit einer bereits abgeschlossenen Berufsausbildung. Bewerber müssen auch gesundheitlich und persönlich für den Beruf geeignet sein, was oft durch ein ärztliches Attest nachgewiesen wird.

Ausbildungsvergütung: Während der Ausbildung erhalten die Auszubildenden eine Vergütung, die je nach Bundesland und Träger variiert. Im ersten Ausbildungsjahr liegt die Ausbildungsvergütung nach TVAöD bei rund 1.350 EUR im Monat und steigert sich im 3. Ausbildungsjahr auf rund 1.500 EUR.

Gehalt nach Abschluss der Ausbildung: Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung liegt das Einstiegsgehalt für Pflegefachkräfte bei etwa 3.300 - 3.500 € monatlich liegen. Hinzu kommen tarifliche und außertarifliche Zulagen sowie Zusatzleitungen wie bspw. Jobrad oder Tickets für den Nahverkehr.

Ausbildung als Krankenpflegehelfer/-in

Die Ausbildung zur Krankenpflegehelferin ist darauf ausgerichtet, Unterstützung in der Gesundheits- und Krankenpflege zu leisten. Sie vermittelt grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten, die notwendig sind, um Pflegefachkräfte in der Betreuung und Versorgung von Patienten effektiv zu assistieren. Nach Abschluss der Ausbildung und Berufserfahrung kann berufsbegleitend und verkürzt eine Ausbildung zur Pflegefachkraft aufgesetzt werden.

Ausbildungsdauer und -Struktur: Die Ausbildungsdauer beträgt ein Jahr und umfasst sowohl theoretischen Unterricht in Berufsfachschulen als auch praktische Einsätze in medizinischen Einrichtungen. Die Ausbildung schließt mit einer staatlichen Prüfung ab, die je nach Bundesland mündliche, praktische und teilweise schriftliche Prüfungen einschließen kann.

Ausbildungsvoraussetzungen: Für die Aufnahme dieser Ausbildung wird mindestens ein Hauptschulabschluss erwartet. Zudem sind ein guter Gesundheitszustand, der durch ein ärztliches Attest bestätigt wird, und persönliche Eigenschaften wie Einfühlungsvermögen und physische Belastbarkeit erforderlich, da die Arbeit körperlich fordernd sein kann und oft Schichtdienst beinhaltet.

Ausbildungsvergütung: Die Ausbildungsvergütung ist je nach Arbeitgeber unterschiedlich. Aktuell ist während der Ausbildung in der Krankenpflegehilfe eine Vergütung von rund 900 - 950 EUR zu erwarten.

Gehalt nach Abschluss der Ausbildung: Nach dem Abschluss der Ausbildung unterscheiden sich die Gehälter je nach Arbeitsplatz, Berufserfahrung und Trägerschaft der Einrichtung. Die Gehaltsbandbreite liegt zwischen 2.800 und 3.200 EUR für eine Stelle mit 2 jähriger Berufserfahrung zuzüglich diverser Zuschläge und Sonderzahlungen.

Ausbildung als Altenpflegehelfer/-in

Die Ausbildung zum Altenpflegehelfer/-in zielt darauf ab, Unterstützung in der Altenpflege zu bieten. Sie vermittelt wesentliche Kenntnisse und Fähigkeiten, die erforderlich sind, um Pflegefachkräfte bei der Betreuung und Versorgung älterer Menschen wirksam zu unterstützen. Nach dem Erwerb von Berufserfahrung können Absolventen die Möglichkeit haben, berufsbegleitend eine verkürzte Ausbildung zur Pflegefachkraft zu beginnen.

Ausbildungsdauer und -Struktur: Die Ausbildungszeit beträgt ein Jahr. Sie beinhaltet theoretischen Unterricht an Berufsfachschulen sowie praktische Einsätze in Pflegeeinrichtungen. Die Ausbildung endet mit einer staatlichen Prüfung, die abhängig vom Bundesland mündliche, praktische und manchmal schriftliche Prüfungen umfassen kann.

Ausbildungsvoraussetzungen: Die Voraussetzungen für die Aufnahme in diese Ausbildung umfassen mindestens einen Hauptschulabschluss. Weiterhin sind ein guter Gesundheitszustand, bestätigt durch ein ärztliches Attest, sowie persönliche Eigenschaften wie Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit zur körperlichen Belastung nötig, da die Tätigkeit oft körperlich anspruchsvoll ist und Schichtarbeit beinhalten kann.

Ausbildungsvergütung: Die Vergütung während der Ausbildung variiert je nach Träger und Bundesland. Üblicherweise können Auszubildende in der Altenpflegehilfe mit einer Vergütung von etwa 900 bis 950 EUR monatlich rechnen.

Gehalt nach Abschluss der Ausbildung: Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung können die Gehälter, abhängig von der jeweiligen Einrichtung, der Trägerschaft und der Berufserfahrung variieren. Für Altenpflegehelfer/-innen mit zwei Jahren Berufserfahrung bewegt sich das Gehalt meist zwischen 2.700 und 3.100 EUR, zuzüglich möglicher Zuschläge und Sonderzahlungen.

Ausbildung Heilerziehungspfleger/-in

Die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger bereitet darauf vor, unterstützend in der Betreuung und Förderung von Menschen mit Behinderung tätig zu sein. Sie vermittelt umfassende Kenntnisse und Fähigkeiten, die notwendig sind, um individuell auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Klienten eingehen zu können. Nach einigen Jahren der Berufserfahrung können Absolventen die Möglichkeit haben, sich weiter zu qualifizieren und spezialisierte Fortbildungen zu absolvieren.

Ausbildungsdauer und -Struktur: Die Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre und kann in einigen Bundesländern auch in Teilzeit absolviert werden, was die Dauer entsprechend verlängert. Sie umfasst theoretischen Unterricht an Fachschulen für Sozialpädagogik sowie umfangreiche praktische Einsätze in Einrichtungen der Behindertenhilfe, Werkstätten oder Wohngruppen. Die Ausbildung schließt mit einer staatlichen Prüfung ab, die mündliche, praktische und schriftliche Komponenten umfasst.

Ausbildungsvoraussetzungen: Voraussetzung für die Aufnahme dieser Ausbildung ist ein mittlerer Schulabschluss oder ein als gleichwertig anerkannter Bildungsabschluss. Ein guter Gesundheitszustand, nachgewiesen durch ein ärztliches Attest, und persönliche Eigenschaften wie Einfühlungsvermögen, psychische Stabilität und die Fähigkeit, körperlich und emotional belastende Situationen zu bewältigen, sind essenziell, da die Arbeit sowohl körperlich als auch emotional fordernd sein kann.

Ausbildungsvergütung: Die Vergütung während der Ausbildung variiert je nach Bundesland und Trägerschaft der Ausbildungsstätte. Die Ausbildungsvergütung für Heilerziehungspfleger kann in einem Bereich von etwa 1.140 bis 1.200 EUR im ersten Ausbildungsjahr liegen, mit der Möglichkeit auf Steigerung in den folgenden Jahren.

Gehalt nach Abschluss der Ausbildung: Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung kann das Gehalt je nach Arbeitsstelle, Berufserfahrung und Trägerschaft der Einrichtung variieren. Für Heilerziehungspfleger/-innen mit zwei Jahren Berufserfahrung bewegt sich das Gehalt in einer Bandbreite von 3.400 und 3.700 EUR, zuzüglich möglicher Zuschläge und Sonderzahlungen.

Ausbildung zur Pflegefachassistenz

Die Ausbildung zur Pflegefachassistenz bereitet darauf vor, unterstützend in verschiedenen Bereichen der Pflege tätig zu sein. Sie vermittelt grundlegende Kenntnisse und Fähigkeiten, die notwendig sind, um in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie in der Altenpflege effektiv zu assistieren. Nach einigen Jahren der Berufserfahrung besteht für Absolventen die Möglichkeit, eine verkürzte Ausbildung zur Pflegefachkraft zu absolvieren.

Ausbildungsdauer und -Struktur: Die Ausbildungsdauer beträgt ein bis zwei Jahre, je nach spezifischem Programm und Bundesland. Sie umfasst theoretischen Unterricht an Berufsfachschulen und praktische Einsätze in unterschiedlichen medizinischen und pflegerischen Einrichtungen. Die Ausbildung schließt mit einer staatlichen Prüfung ab, die aus mündlichen, praktischen und in einigen Fällen auch schriftlichen Komponenten besteht.

Ausbildungsvoraussetzungen: Voraussetzung für die Aufnahme dieser Ausbildung ist mindestens ein Hauptschulabschluss. Ein guter Gesundheitszustand muss durch ein ärztliches Attest nachgewiesen werden. Persönliche Eigenschaften wie Einfühlungsvermögen, Belastbarkeit und die Fähigkeit, körperlich anspruchsvolle Aufgaben zu bewältigen, sind wichtig, da die Arbeit oft Schichtdienst beinhaltet und physisch fordernd sein kann.

Ausbildungsvergütung: Die Vergütung während der Ausbildung liegt in einer Bandbreite zwischen 1.050 und 1.150 EUR im ersten Ausbildungsjahr. Im zweiten Ausbildungsjahr ist mit einer Steigerung von rund 100 EUR zu rechnen.

Gehalt nach Abschluss der Ausbildung: Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung kann das Gehalt je nach Arbeitsstelle, Berufserfahrung und Trägerschaft der Einrichtung variieren. Das Einstiegsgehalt liegt etwas unter dem von qualifizierten Pflegefachkräften, steigt jedoch mit zunehmender Erfahrung und weiteren Qualifikationen. Als Einstiegsgehalt sind rund 3.000 EUR zu erwarten.


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