Gehalt Nuklearmedizin: Was verdienen Nuklearmediziner?

Nuklearmediziner gehören zu den Top-Verdienern in der Medizin. Wachsende Bedeutung im Kampf gegen Krebs treibt die Nachfrage nach nuklearmedizinischen Leistungen. Relativ hoher Altersdurchschnitt eröffnet gute Karrierechancen in Kliniken und in niedergelassenen Praxen.

Die Illustration zeigt das Atom-Zeichen.

Die Nuklearmedizin ist ein spezialisierter und immer bedeutender werdender Fachbereich der Medizin. Radiologen, Nuklearmediziner und Strahlentherapeuten zählen, so die allgemeine Einschätzung, zu den Top-Verdienern im medizinischen Bereich. Die Facharzt-Weiterbildung Nuklearmedizin dauert 5 Jahre.

Wir wollen der Sache in diesem Blogpost auf den Grund gehen und herausfinden, ob das so richtig ist.

Nuklearmedizin: Tätigkeitsbereich

Im Fokus des Fachbereichs liegt die Nutzung von Radionukliden für diagnostische und therapeutische Zwecke. Er befasst sich mit der Anwendung radioaktiver Substanzen und kernphysikalischer Verfahren, um die Funktionsweise und Lage von Geweben und Organen zu bestimmen. Nuklearmediziner untersuchen und bewerten die Struktur und Funktion von Organen wie dem Gehirn, der Schilddrüse, der Leber, dem Herzen, den Nieren und den Knochen. 

Das Ziel der Nuklearmedizin ist es, durch den gezielten Einsatz radioaktiver Substanzen und kernphysikalischer Techniken präzise Diagnosen zu stellen und effektive Therapien anzubieten. Dies umfasst die Behandlung von Krebserkrankungen, Schilddrüsenentzündungen, Rheuma, Nierenerkrankungen sowie Untersuchungen des zentralen Nervensystems und des Gehirns. Der Strahlenschutz bildet dabei einen integralen Bestandteil des Fachgebiets, um die Sicherheit der Patienten und des medizinischen Personals zu gewährleisten.

Einsatzfelder

Der Großteil der Nuklearmediziner/-innen, rund 70 %, sind in der ambulanten Versorgung tätig. Sie arbeiten meist in spezialisierten Praxen, die häufig mit großen radiologischen Praxen verbunden sind. 

Neben der ambulanten Versorgung sind Nuklearmediziner auch in größeren Krankenhäusern tätig. Es sind vor allem Krankenhäuser der Schwerpunkt- und Maximalversorgung und Universitätskliniken die in Ballungszentren  nuklearmedizinische Leistungen anbieten.

Gehalt Nuklearmedizin in Kliniken

In Kliniken sind die Gehälter tariflich gebunden und variieren je nach Berufserfahrung und Qualifikation. Es gibt unterschiedliche Tarifverträge z.B. Tarifabkommen für kommunale Kliniken, Unikliniken oder private Klinikkonzerne. Die Vergleichbarkeit der Tarifverträge ist aufgrund unterschiedlicher Laufzeiten und Wochenarbeitszeiten begrenzt. Adjustiert man Laufzeiten und Wochenarbeitszeiten so liegen die Gehaltsunterschiede  innerhalb einer Spanne von 5-10 % im Vergleich zum Mittelwert.

Für das Gesamtgehalt von Fach- und Oberärzten sind zudem die Beteiligung an der Privatliquidation sowie Bereitschaftsdienst- und Überstundenentgelte signifikant.

Für das Jahr 2024 werden für Fachärzte und Fachärztinnen folgende Bandbreiten in den Grundgehältern der Nuklearmedizin erwartet:

  • Im 1. Berufsjahr: 6.850 - 7.450 EUR
  • Im 4. Berufsjahr: 7.500 - 8.000 EUR
  • Im 7. Berufsjahr: 8.000 - 8.500 EUR
  • Im 9. Berufsjahr: 8.350 - 8.700 EUR
  • Im 11. Berufsjahr: 8.650 - 9.000 EUR
  • Im 11. Berufsjahr: 8.900 - 9.400 EUR

Die erwarteten Bandbreiten der Grundgehälter für Oberärzte/Oberärztinnen 2024 in der Nuklearmedizin sind:

  • Im 1. Berufsjahr: 8.700 - 9.200 EUR
  • Im 4. Berufsjahr: 9.150 - 9.700 EUR
  • Im 7. Berufsjahr: 9.900 - 10.300 EUR

Wichtig: Fachärzte werden schon nach relativ kurzer Zeit, oft bereits nach 2 Jahren als Oberarzt eingestuft. Insofern sind die Gehaltsstufen ab dem 4 Jahre praktisch wenig relevant.

Für Leitende Oberärzte und -ärztinnen liegt das Grundgehalt in einer Bandbreite zwischen 10.000 und 11.500 EUR. Für das Gesamtgehalt spielen hier Beteiligungen an der Privatliquidation und/oder variable Vergütungen, gemessen am Abteilungserfolg, eine erhebliche Rolle.

Gehälter in Praxen

In nuklearmedizinischen Praxen hängen die Einnahmen und das Einkommen stark von der Spezialisierung, dem Arbeitseinsatz, der Motivation der Ärzteteams und dem Patientenklientel ab. Ein hoher Anteil an Privatpatienten führt zu deutlich höheren Einnahmen.

Die Nuklearmedizin ist im Vergleich zu anderen medizinischen Fachbereichen sehr kapitalintensiv. Die Anschaffung und Amortisation der maschinentechnischen Anlagen birgt ein erhebliches unternehmerisches Risiko und erfordert einen hohen Kapitalbedarf.

Hohe Einnahmen und attraktive Reingewinne müssen daher immer im Kontext größerer unternehmerischer Risiken betrachtet werden. Zudem sind, bei einem Vergleich der Einkommen mit angestellten Nuklearmedizinern, auch Vorsorgeaufwendungen sowie sonstige Ausgaben wie Versicherungen zu berücksichtigen.

Die Statistik “Kostenstrukturen in Arztpraxen 2021”, durchgeführt vom statistischen Bundesamt, wurde Mitte 2023 für das Jahr 2021 veröffentlicht. Die statistische Untersuchung wird alle 2 Jahre durchgeführt. Aktuellere Zahlen liegen nicht vor.

Die Praxen der Nuklearmedizin werden hier statistisch mit den Fachgebieten Radiologie und Strahlentherapie zusammengefasst. Tatsächlich gibt es auch viele Praxisgemeinschaften in dieser Kombination. 

  • Die Einnahmen in der zusammengefassten Gruppe lagen in 2021 bei 2.836.000 EUR. Der Reingewinn lag bei 1.103.000 EUR. 
  • Der Reingewinn muss allerdings auf die Anzahl der niedergelassenen Fachärzte in einer Praxis verteilt werden (Gemeinschaftspraxen).

Die Nuklearmedizin gehört damit unzweifelhaft zu den lukrativsten Fachbereichen der Medizin.

Gute Perspektiven in der Nuklearmedizin

In der Nuklearmedizin ist der Altersdurchschnitt der Fachärzte hoch, fast 30 % sind älter als 60 Jahre. Dies bietet für junge Fachärzte und Fachärztinnen gute Aufstiegschancen in Kliniken und Perspektiven für die Niederlassung.

Der Fachbereich wird immer wichtiger, vor allem im Kampf gegen Krebs. Die Nachfrage nach nuklearmedizinischen Leistungen bleibt daher hoch und wird voraussichtlich weiter steigen.

Die Gehälter sowohl in Kliniken als auch in der niedergelassenen Praxis sind attraktiv. Nuklearmediziner zählen zu den bestverdienenden Ärzten in der Medizin.


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