Gehalt Neurochirurgie: Was verdient ein Neurochirurg?

Die Neurochirurgie ist ein hochspezialisiertes medizinisches Fachgebiet mit exzellenten beruflichen Perspektiven. Der Schwerpunkt liegt in der stationären Medizin. Die Gehälter von Fach- und Oberärzten sind meist tarifgebunden, während die Vergütung in Chefarztpositionen individuell verhandelt wird. Die Vergütung ist attraktiv und ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen.

Die Illustration zeigt ein Gehirn mit einem Skalpell.

Die Neurochirurgie ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit der Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen des Nervensystems befasst, darunter das Gehirn, das Rückenmark und die peripheren Nerven. Die Neurochirurgie führt komplexe Operationen durch, um Krankheiten wie Tumore, Blutungen, Gefäßfehlbildungen und Schäden an der Wirbelsäule und den Bandscheiben zu behandeln. 

Die Tätigkeit in der Neurochirurgie erfordert ein tiefes Verständnis der Anatomie und Funktion des Nervensystems sowie den Einsatz fortschrittlicher Techniken und Technologien, um präzise und minimalinvasive Eingriffe zu ermöglichen. Die besonderen Herausforderungen dieses Fachbereichs liegen in der Notwendigkeit, lebenswichtige und oft sehr empfindliche Strukturen zu behandeln, wobei der Schutz der neuronalen Funktion und die Minimierung von Komplikationen oberste Priorität haben.

Wir beleuchten in diesem Blogpost die Verdienstmöglichkeiten in der Neurochirurgie in Krankenhäusern und Kliniken und in der Niederlassung.

Arbeitsschwerpunkte in der Neurochirurgie

Die Neurochirurgie befasst sich mit der präzisen Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems. Zu den zentralen Arbeitsschwerpunkten zählen operative Eingriffe am Gehirn, der Wirbelsäule, dem Rückenmark und den peripheren Nerven, sowie die Behandlung von Fehlbildungen und Entwicklungsstörungen.

Zentralnervensystem: Behandlung von Gehirntumoren, Schädel-Hirn-Traumata, zerebrovaskulären Erkrankungen wie Aneurysmen und Schlaganfällen, Hydrozephalus, Infektionen, Entzündungen sowie degenerativen Erkrankungen.

Wirbelsäule und Rückenmark: Eingriffe bei Rückenmarkstumoren, Bandscheibenvorfällen, Spinalkanalstenosen, Wirbelsäulenverletzungen, entzündlichen Erkrankungen sowie angeborenen und erworbenen Deformitäten.

Periphere Nerven: Behandlung von Nervenkompressionssyndromen, Nervenverletzungen, Neuropathien, Neuralgien und Tumoren der peripheren Nerven.

Fehlbildungen und Entwicklungsstörungen: Korrektur angeborener Fehlbildungen wie Spina bifida, Behandlung von Gefäßfehlbildungen und Entwicklungsstörungen wie Chiari-Malformationen.

Wo arbeiten Neurochirurgen/-chirurginnen?

In der Neurochirurgie liegt der Schwerpunkt auf der stationären Behandlung. Über 70% aller Fachärzte und Fachärztinnen in der Neurochirurgie sind hier tätig. Dies liegt daran, dass neurochirurgische Eingriffe oft komplexe Operationen sind, die eine spezialisierte Ausrüstung und eine sorgfältige Überwachung nach der Operation erfordern, die in einem spezialisierten Krankenhaus vorhanden sind. 

Ambulante Behandlungen sind zwar Teil des neurochirurgischen Angebots, insbesondere für die Nachsorge und weniger komplexe Behandlungen. Genauere Angaben zur Statistik der Neurochirurgie, dem Frauenanteil und der Alterstruktur finden sich im Blogpost Facharzt-Weiterbildung Neurochirurgie.

Wie wird man Neurochirurg/Neurochirurgin?

Die neurochirurgische Facharztausbildung dauert sechs Jahre. Vier Jahre sind der klinischen Praxis zu absolvieren, davon sechs Monate in der intensivmedizinischen Betreuung neurochirurgischer Patienten. Für die fachliche Vertiefung können bis zu ein Jahr in anderen chirurgischen Disziplinen absolviert werden. Die Facharztausbildung wird vorwiegend an spezialisierten größeren Krankenhäusern durchgeführt.

Gehalt während der Facharztweiterbildung 

Während der Facharztweiterbildung in Kliniken erhalten Assistenzärzte eine tarifliche Vergütung. Die Vergütungshöhe hängt von der jeweiligen Berufserfahrung bzw. dem Weiterbildungsjahr ab. Neben dem Grundgehalt werden geleistete Dienste und Bereitschaftszeiten gesondert entlohnt. Im aktuellen Tarifvertrag für kommunale Krankenhäuser und Kliniken (TV-Ärzte/VKA) gelten folgende Grundgehälter:

Entgelttabelle bis 31. März 2024 nach Berufserfahrung:

  • 1 Jahr: 5.084,92 €
  • 2 Jahre: 5.373,18 €
  • 3 Jahre: 5.579,03 €
  • 4 Jahre: 5.935,85 €
  • 5 Jahre: 6.361,32 €
  • 6 Jahre: 6.536,32 €

Entgelttabelle vom 1. April 2024 bis 30. Juni 2024 nach Berufserfahrung:

  • 1 Jahr: 5.288,11 €
  • 2 Jahre: 5.588,11 €
  • 3 Jahre: 5.802,19 €
  • 4 Jahre: 6.173,28 €
  • 5 Jahre: 6.615,77 €
  • 6 Jahre: 6.797,77 €

Gehalt Neurochirurgie: Fach- und Oberärzte 

Die Vergütung von Fach- und Oberärzten in Kliniken unterliegt ebenfalls tariflichen Regelungen. Im aktuellen Tarifvertrag für kommunale Krankenhäuser und Kliniken (TV-Ärzte/VKA) gelten folgende Grundgehälter:

Gehalt Fachärzte/Fachärztinnen ab April 24 nach Berufserfahrung:

  • 1 Jahr: 6.979,74 €
  • 4 Jahre: 7.564,95 €

Gehalt Oberärzte/Oberärztinnen ab April 24 nach Berufserfahrung:

  • 1 Jahr: 8.742,54 €
  • 4 Jahre: 9.256,37 €
  • 7 Jahre: 9.991,49 €
  • CA-Vertreter/Leitender Oberarzt 1. Jahr: 10.284,04 €
  • CA-Vertreter/Leitender Oberarzt 2. Jahr: 11.019,20 €

Gehalt Neuochirurgie: Sektionsleiter und Chefärzte/-ärztinnen

Sektionsleiter und Chefärzte/Chefärztinnen in der Neurochirurgie zählen zu den leitenden Angestellten, und ihre Gehälter sind in der Regel Verhandlungssache, was zu einer größeren Bandbreite an Gehältern führt. Das Gehalt ist abhängig von verschiedenen Faktoren wie der Trägerschaft der Klinik (kommunal, universitär, kirchlich, privat), der Größe und Lage der Einrichtung sowie der Leistungsstruktur der jeweiligen Abteilung.

Die Gehälter für Chefärzte/-ärztinnen in der Neurochirurgie liegen in einer Bandbreite von 300.000 bis 500.000 € im Jahr. In einigen Fällen, insbesondere bei hoch spezialisierten Einrichtungen und in großen, renommierten Kliniken, können die Gehälter für leitende Neurochirurgen auch höher liegen.

Einkommen Neurochirurgie: in niedergelassener Praxis

Die nachfolgenden Einkünfte von Neurochirurgen in eigenen Praxen basieren auf den 2021er Daten des Statistischen Bundesamtes. Die statistische Erhebung wird alle 2 Jahre durchgeführt. 

Die Neurochirurgie wird statistisch mit der allgemeinen Chirurgie sowie der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie zusammengefasst. Die Orthopädie und Unfallchirurgie bildet eine separate Kategorie. Der durchschnittliche Reinertrag in der relevanten statistischen Gruppe betrug 2021 circa 325.000 EUR, bei einem Umsatz von rund 746.000 EUR. Diese Zahlen sollen nur eine allgemeine Orientierung bieten, da eine spezifische Aufschlüsselung aufgrund der gemeinsamen Kategorisierung schwierig ist.


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