Gehalt Kinderarzt: Was verdienen Kinderärzte/Kinderärztinnen?

Der Alltag von Kinderärzten/Kinderärztinnen ist komplex und vielseitig. Neben einer fundierten Ausbildung sind Empathie und Geschick im Umgang mit Kindern unerlässlich.

Eine Kinderärztin führt die Anamnese durch.

Kinderärzte und Kinderärztinnen  sind für die Basisversorgung von Kindern und Jugendlichen zuständig. Kinder- und Jugendmediziner haben es im Arbeitsalltag mit unterschiedlichen Krankheitsbildern zu tun. Ähnlich wie Allgemeinmediziner  oder Fachärzte der Inneren Medizin müssen Sie über ein breites Fachwissen verfügen. 

Das Aufgabengebiet von Kinderärzten und Kinderärztinnen erfordert eine umfassende und breite Aus- und Weiterbildung. Aufgrund des breiten Behandlungsspektrums haben sich eine Reihe von wichtigen Teilgebieten entwickelt, die für die Behandlung und Therapie von Erkrankungen wichtig sind.

Statistische Eckdaten Kinder- und Jugendmedizin

Ende 2022 waren laut einer Statistik der Bundesärztekammer in Deutschland rund 383.000 Ärzte und Ärztinnen in der stationären und ambulanten Versorgung ärztlich tätig. Davon haben 11.036 Ärzte und Ärztinnen eine Fachweiterbildung in der Kinder- und Jugendmedizin absolviert und sind entweder ambulant oder stationär ärztlich tätig.

Kinderärzte/-ärztinnen: Schwerpunkt ambulante Versorgung

Rund 60 % (6.628) aller Fachärzte und Fachärztinnen in der Kinder- und Jugendmedizin sind als niedergelassene Ärzte tätig. Die ambulante Versorgung ist in der Kinder- und Jugendmedizin bedeutsam. Kindererkrankungen und Vorsorgeuntersuchungen werden in aller Regel ambulant behandelt. Nur in schweren Fällen oder bei gravierenden Erkrankungen findet die Versorgung in Krankenhäusern statt.

In der stationären Versorgung arbeiten 4.408 Kinder- und Jugendmediziner; das sind etwa 40 % der ärztlich Mediziner und Medizinerinnen. Die stationäre Versorgung der Kinder- und Jugendmedizin ist in Deutschland auf Kinderkliniken konzentriert und Krankenhäusern der Schwerpunktversorgung organisiert.

Frauenanteil in der Kinder- und Jugendmedizin hoch

Der Frauenanteil ist im Fachgebietsvergleich in der Kinder- und Jugendmedizin hoch. Ärztlich tätig sind per Ende 2022 insgesamt 7.338 Kinder- und Jugendärzte. 

Der Anteil liegt damit bei über 65 %. In 2020 wurden 733 Facharztbezeichnungen Kinder- und Jugendmedizin neu anerkannt. Der Frauenanteil war mit über 77 %  (570) sogar noch höher als der Anteil Frauen im Fachgebiet heute.  Etwa 31 % der Fachärzte und Fachärztinnen in der Kinder- und Jugendmedizin sind über 60 Jahre. 

Gehalt Kinderarzt/Kinderärztin in Kliniken

Was Ärzte in Kliniken verdienen, wird von mehreren Faktoren beeinflusst und wird in Tarifverträgen verbindlich geregelt. Es gibt unterschiedliche Tarifverträge für Arbeitgebergruppen und -typen, die sich jedoch in der Vergütungshöhe nicht signifikant unterscheiden (bspw. für kommunale und konfessionelle Arbeitgeber, Unikliniken oder private Klinikunternehmen)
Entscheidend für die Basisvergütung und die Tarifeinstufung sind Fachqualifikation, Verantwortung/Position und die Berufserfahrung.

Die aktuelle Tarifeinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (TV-Ärzte/VKA) sieht Erhöhungen bei den Grundentgelten in 2 Stufen vor:

Vom 1. Juli 2023 bis 31. März 2024:

  • Assistenzärzte in der Kinder- und Jugendmedizin im 1. Jahr: 5.084,92 € 
  • Fachärzte ab dem 3. Jahr: 7.768,09 € 
  • Oberärzte ab dem 3. Jahr: 9.607,20 € 
  • Leitende Oberärzte ab dem 2. Jahr: 10.595,38 €

Vom 1. April 2024 bis 30. Juni 2024:

  • Assistenzärzte in der Kinder- und Jugendmedizin im 1. Jahr: 5.288,32 € 
  • Fachärzte ab dem 3. Jahr: 8.078,81 € 
  • Oberärzte ab dem 3. Jahr: 9.991,49 € 
  • Leitende Oberärzte ab dem 2. Jahr: 11.019,20 €

Zusätzlich zum Basisgehalt können Zusatzzahlungen für Rufbereitschaft,  Bereitschaftsdienste sowie aus der Poolbeteiligung hinzukommen, die 20-40% des Basisgehalts ausmachen können.

Gehalt Leitendender Ärzte/Ärztinnen

Leitende Ärzte im Fachgebiet Kinder- und Jugendmedizin werden nicht nach Tarifvertrag vergütet. Die Vergütungshöhe wird frei vereinbart. Die Höhe der Gehälter leitender Ärzte wird durch die fachliche Reputation und Qualifikation, der Größe und Bedeutung der medizinischen Einrichtung und auch den Standort bestimmt. Auch die Art der Einrichtung spielt eine große Rolle. 

Die Bandbreite der Gehälter in der Kinder- und Jugendmedizin in leitender Position (z.B. Chefärzte und Chefärztinnen) liegt zwischen 250.000 bis 400.000 EUR im Jahr, in Einzelfällen aber auch deutlich höher.

Einkommen als niedergelassener Kinderarzt/Kinderärztin 

Der Reinertrag bei niedergelassenen Ärzt:innen in der Kinder- und Jugendmedizin ist in etwa vergleichbar mit dem Bruttoeinkommen leitender Ärzt:innen in kleinen bis mittleren Krankenhäusern.

Das Statistische Bundesamt hat für das Jahr 2019 Kostenstrukturerhebungen in Arztpraxen durchgeführt und veröffentlicht. Neuere Zahlen liegen nicht vor. 

Der Reinertrag pro Praxis betrug in 2019 in der Kinder- und Jugendmedizin rund 239.000 € und liegt damit rund 20 % unter dem Durchschnitt aller ambulanten Praxen (= 296.000 €). Im Vergleich mit anderen Fachgebieten ist zu bedenken, dass niedergelassene Kinderärzte und Kinderärztinnen vergleichbar wenig Kapital für Anlagen und Instrumente aufwenden müssen.

Der Reinertrag ist nicht gleichzusetzen mit dem Reingewinn, da wesentliche Kostenpositionen wie bspw. Abschreibungen aus dem Praxiskauf und alle Vorsorgeaufwendungen nicht enthalten sind. Zudem bezieht sich der Reingewinn auf eine Praxis und nicht auf einen Praxisinhaber. In einer Gemeinschaftspraxis ist bspw. der Reinertrag auf die Anzahl der Praxisinhaber zu verteilen.


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