Facharzt-Weiterbildung Rheumatologie

Die Rheumatologie bietet vielfältige berufliche Perspektiven in der stationären und ambulanten Medizin. Viele Rehakliniken haben sich auf Behandlung chronischer Rheumaerkrankungen spezialisiert und haben aufgrund besser planbarer Arbeitszeiten gute Arbeitsbedingungen. Über 60% der Rheumatologen arbeiten in spezialisierten Praxen und unterstreichen die Bedeutung von Rheuma in der ambulanten Versorgung.

Die Illustration zeigt den Rücken einer Person mit rheumatologisch neuralgischen Stellen.

Die Rheumatologie ist ein Fachbereich der Inneren Medizin mit einer eigenen Facharztweiterbildung. Sie konzentriert sich auf die Diagnose und Behandlung rheumatischer Erkrankungen. 

Die Bezeichnung Facharzt/Fachärztin für Innere Medizin und Rheumatologie ist gesetzlich geschützt. Ende 2022 gab es in Deutschland ärztlich tätige 1.370 Rheumatologen, von denen 60% ambulant arbeiteten.

Dieser Blogbeitrag informiert über das Arbeitsumfeld, die Struktur und Inhalte der Facharztweiterbildung Rheumatologie sowie berufliche Perspektiven. 

Arbeitsschwerpunkt Rheumatologie

Rheuma ist ein Oberbegriff für rheumatische Erkrankungen, die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursachen. Die Ursachen sind vielfältig, teils entzündlich und autoimmun bedingt, teils nicht-entzündlich durch Verschleiß oder Verletzungen.

Die rheumatischen Erkrankungen lassen sich in fünf Hauptkategorien einteilen:

  • Autoimmunbedingte, entzündlich-rheumatische Erkrankungen wie bspw. rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew oder Psoriasis-Arthritis.
  • Verschleißbedingte rheumatische Erkrankungen: Diese umfassen hauptsächlich Arthrosen.
  • Stoffwechselstörungen mit rheumatischen Beschwerden: Hierzu zählen Gicht, Kristallablagerungskrankheiten, hormonelle und endokrine Gelenkerkrankungen wie bspw. Diabetes mellitus.
  • Rheumatische Erkrankungen der Weichteile: Beispiele sind Fibromyalgie, Sehnenansatzreizungen wie Tennisellbogen und Schleimbeutelentzündungen.
  • Chronische Knochenerkrankungen (Osteopathien).

Facharztweiterbildung Rheumatologie: Dauer und Struktur

Die Facharztweiterbildung Rheumatologie erstreckt sich über insgesamt 72 Monate. Sie beginnt mit einer 36-monatigen Basisweiterbildung in Innerer Medizin

Daran schließt sich eine spezialisierte dreijährige Weiterbildung im Fachgebiet Rheumatologie an. Während dieser Zeit müssen die angehenden Fachärzte mindestens sechs Monate in der internistischen Intensivmedizin verbringen. Bis zu 18 Monate der Facharztweiterbildung können in einer niedergelassenen Praxis absolviert werden.

Die Weiterbildungsstätten müssen über eine entsprechende Weiterbildungsbefugnis verfügen. Diese Befugnis ist an Personen gebunden, gilt aber nur in Verbindung mit einer zugelassenen Einrichtung. Die Weiterbildungsbefugnisse werden von den zuständigen Landesärztekammern vergeben.

Schwerpunkte der Weiterbildung

Die Weiterbildung konzentriert sich auf das Erlernen von Wissen, Erfahrungen und Fähigkeiten zur Behandlung von Rheuma. Dazu gehören auch Bewegungsapparat-Untersuchungen, wie Arthrosonographien, Punktionen und Injektionen. Ärzte lernen auch, Organpunktausstriche zu unterscheiden, Labortests durchzuführen und Mikroskopien und Osteodensitometrien durchzuführen.

Die Weiterbildung konzentriert sich auf die Grundlagen rheumatologischer Erkrankungen. Das Erkennen und Behandeln von Krankheiten wie Kollagenosen, Vaskulitiden, Muskelerkrankungen, Arthritiden und Spondyloarthropathien.

Die Ärzte in Weiterbildung lernen verschiedene Bereiche der rheumatischen Medizin kennen. Dazu gehört auch der Einsatz von Therapien, die das Immunsystem beeinflussen.

Sie lernen auch, wie man Hilfsmittel verschreibt und überprüft. Außerdem eignen sie sich an Röntgen- und Laboruntersuchungen auszuwerten. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen wie der Chirurgie, Strahlentherapie und Nuklearmedizin ist ebenfalls Gegenstand der Weiterbildung.

Mehr und detaillierte Vorgaben zur Fachweiterbildung finden sich in den Weiterbildungsverordnungen der zuständigen Landesärztekammern.

Grundgehalt während der Facharztweiterbildung Rheumatologie

Die Facharztweiterbildung findet zum großen Teil in Kliniken und Krankenhäusern statt. Diese Einrichtungen sind meistens tarifgebunden. 

Es gibt mehrere Tarifverträge (z.B. für private, konfessionelle oder öffentliche Träger), die sich in Laufzeit und Wochenarbeitszeit unterscheiden. Insofern sind die Tarifverträge stichtagsbezogen nur bedingt vergleichbar. 

Das Gehalt für Ärzte in der Fachweiterbildung Rheumatologie liegt nach der Basisweiterbildung Innere Medizin in einer Bandbreite von:

  • im 4. Weiterbildungsjahr zwischen 6.100 und 6.400 EUR 
  • im 5. Weiterbildungsjahr zwischen 6.500 und 6.750 EUR 
  • im 6. Weiterbildungsjahr zwischen 6.700 und 7.000 EUR

Berufliche Perspektiven in der Rheumatologie

Die berufliche Zukunft in der Rheumatologie ist vielversprechend und bietet viele Arbeitsmöglichkeiten in Krankenhäusern, Fachkliniken und Arztpraxen. Die Rheumatologie ist besonders wichtig in Rehakliniken, da diese sich auf Therapien für chronische Erkrankungen spezialisiert haben. In Reha- und Fachkliniken haben Arbeitnehmer den Vorteil von besser planbaren Arbeitszeiten. Im Vergleich zu Akutkrankenhäusern gibt es hier weniger Notfalleinsätze und Bereitschaftsdienste.

In der Niederlassung leisten Rheumatologen ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Behandlung chronischer rheumatischer Erkrankungen. Über 60% der Rheumatologen arbeiten in spezialisierten Praxen, was die Wichtigkeit dieses Fachbereichs in der ambulanten Versorgung betont. 

In der Rheumatologie gibt es gute Karrierechancen, da die Nachfrage nach Fachwissen in diesem Bereich stetig steigt.


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