Sozialstation: Stützpunkt für die ambulante Pflege

Weiter steigender Bedarf an Pflege und Betreuung bietet in Sozialstationen stabile Karrieremöglichkeiten. Zunehmend höhere Gehälter unterstreichen die Arbeitsplatzattraktivität in diesem Bereich. Flexible Arbeitszeiten und Teilzeitmodelle in überschaubaren Organisationseinheiten fördern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Sozialstationen stehen für gesicherte, sinnstiftende und familienfreundliche Arbeitsplätze in der Pflege und sozialen Betreuung.

Die Illustration zeigt eine Pflegefachkraft, die eine pflegebedürftige alte Frau betreut.

Sozialstationen sind Einrichtungen der ambulanten Pflege und sozialen Dienste, die darauf abzielen, Menschen in ihrem eigenen Zuhause zu unterstützen, insbesondere ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen oder Personen in Pflegebedürftigkeit. Arbeitsschwerpunkte sind die Grund- und Behandlungspflege, hauswirtschaftliche Hilfe sowie Beratung und Betreuung der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen. Betrieben werden Sozialstationen üblicherweise von Wohlfahrtsverbänden, kirchlichen Trägern, gemeinnützigen Organisationen oder kommunalen Trägern und Einrichtungen. Sie übernehmen eine zentrale Rolle in der ambulanten Versorgung und tragen dazu bei, die Lebensqualität der betreuten Personen in ihrem gewohnten Umfeld zu erhalten und zu fördern.

Dieser Blogpost beleuchtet die Arbeitsschwerpunkte in Sozialstationen, die Betreiberstruktur und die beruflichen Perspektiven in diesem Versorgungsbereich.

Was ist eine Sozialstation?

Eine Sozialstation ist eine Dienstleistungseinrichtung, die sich auf die ambulante Versorgung von Personen in deren häuslichem Umfeld spezialisiert hat. Sie bietet eine Kombination aus pflegerischer Betreuung, medizinischer Behandlungspflege und sozialer Unterstützung an, um Pflegebedürftigen ein Verbleiben in der eigenen Wohnung zu ermöglichen. Sozialstationen sind oft gemeinnützig organisiert und verknüpfen professionelle Pflege mit persönlicher Zuwendung und Beratung.

Die Abrechnung der Leistungen von Sozialstationen basiert auf dem Fünften Buch Sozialgesetzbuch (SGB V) für medizinische Behandlungspflege und dem Elften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XI) für die Pflegeversicherungsleistungen. Diese gesetzlichen Regelungen definieren, dass Leistungen der häuslichen Pflege nach einem festgelegten Leistungskatalog und entsprechenden Pflegesätzen mit den Pflegekassen abgerechnet werden. Die Höhe der Erstattung richtet sich nach dem individuellen Pflegegrad der pflegebedürftigen Person und den in Anspruch genommenen Leistungen. Zusätzlich können über die soziale Pflegeversicherung hinausgehende Leistungen privat in Rechnung gestellt werden. Somit erfolgt die Finanzierung der Sozialstationen durch eine Kombination aus Pflegeversicherungsleistungen, Krankenversicherungsleistungen und privaten Zuzahlungen der Leistungsempfänger.

Unterschiede und Gemeinsamkeiten mit ambulanten Pflegediensten

Sozialstationen und ambulante Pflegedienste bieten beide Unterstützung im häuslichen Umfeld, unterscheiden sich jedoch in ihren Strukturen und Schwerpunkten. Während Sozialstationen oft von gemeinnützigen oder kirchlichen Trägern betrieben werden und ein breites Spektrum an sozialen Dienstleistungen anbieten, fokussieren sich ambulante Pflegedienste in der Regel auf die medizinische und pflegerische Versorgung und werden häufig privatwirtschaftlich geführt. Gemeinsam ist beiden die Grund- und Behandlungspflege, wie Hilfe bei der Körperpflege oder Medikamentengabe. Ein wesentlicher Unterschied liegt jedoch in der zusätzlichen Betreuung und sozialen Unterstützung, die Sozialstationen leisten, etwa in Form von Freizeitangeboten oder Beratungsdiensten. Beide Formen der ambulanten Hilfe spielen eine zentrale Rolle, um Menschen ein selbstbestimmtes Leben in ihrem Zuhause zu ermöglichen.

Aufgaben und Arbeitsschwerpunkte von Sozialstationen

Sozialstationen bieten eine umfassende Unterstützung an, die über die reine Pflege hinausgeht und darauf ausgerichtet ist, den Pflege- und Betreuungsbedürftigen ein möglichst selbstbestimmtes Leben in ihrer vertrauten Umgebung zu ermöglichen. Die Aufgaben und Arbeitsschwerpunkte von Sozialstationen umfassen daher ein breites Spektrum an Dienstleistungen. 

Zu den wichtigsten Dienstleistungen gehören:

  • Grundpflege: Unterstützung bei alltäglichen Verrichtungen wie Körperpflege, An- und Auskleiden, Ernährung und Mobilität.
  • Behandlungspflege: Medizinische Versorgung auf Anweisung eines Arztes, wie Wundversorgung, Medikamentengabe, Injektionen oder Blutzuckermessung.
  • Hauswirtschaftliche Hilfe: Unterstützung bei der Haushaltsführung, inklusive Einkaufen, Reinigung und Wäsche.
  • Beratung und Anleitung: Information und Schulung von Pflegebedürftigen und deren Angehörigen bezüglich Pflegetechniken und Hilfsmitteln zur Erleichterung des Alltags.
  • Soziale Betreuung: Angebote zur Förderung sozialer Kontakte und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, wie die Organisation von Freizeitaktivitäten oder Begleitung zu Terminen.
  • Präventive und rehabilitative Maßnahmen: Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung der Selbstständigkeit und Gesundheit, wie Bewegungstherapien oder präventive Hausbesuche.

Wer betreibt Sozialstationen?

Sozialstationen spielen eine zentrale Rolle in der öffentlichen Versorgung, indem sie wichtige Aufgaben in der Pflege und Betreuung von älteren Menschen oder Personen mit Einschränkungen übernehmen. Ihr gesellschaftspolitische Bedeutung wird besonders durch die Trägerschaft unterstrichen: Oft sind es öffentliche Träger, Wohlfahrtsverbände oder konfessionelle Einrichtungen, die diese Dienste bereitstellen. Diese Organisationsformen gewährleisten, dass die Dienstleistungen im Einklang mit gesellschaftlichen und sozialen Zielen stehen, und betonen die Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft. Sozialstationen sind damit ein essenzieller Bestandteil des sozialen Versorgungsnetzwerks, die sich der Unterstützung und Förderung des Wohlbefindens ihrer Klienten widmen.

Wohlfahrtsverbände

Große Organisationen wie das Deutsche Rote Kreuz (DRK), die Arbeiterwohlfahrt (AWO), der Caritasverband und die Diakonie betreiben zahlreiche Sozialstationen in Deutschland. Diese Verbände folgen oft den Prinzipien der Gemeinnützigkeit und sozialen Verantwortung.

Kommunale Träger

Einige Sozialstationen sind in kommunaler Hand und werden von Städten oder Landkreisen betrieben, um die pflegerische Versorgung auf lokaler Ebene sicherzustellen.

Private Anbieter

Neben den gemeinnützigen Trägern gibt es auch private Unternehmen, die Sozialstationen betreiben und sich durch einen wettbewerbsorientierten Ansatz auszeichnen.

Sozialstationen als Arbeitgeber 

Die solide Trägerschaft von Sozialstationen sorgt nur für stabile Rahmenbedingungen und Arbeitsplatzsicherheit. Sozialstationen bieten nicht nur sichere, sondern auch sinnstiftende Arbeitsmöglichkeiten im sozialen Sektor an.

Die Bezahlung der Mitarbeiter in Sozialstationen erfolgt meistens nach Tarifverträgen, die zwischen den Trägern und den Gewerkschaften, wie bspw. ver.di, ausgehandelt werden. Diese Tarifverträge regeln nicht nur die Höhe des Gehalts, sondern auch Zuschläge, Urlaubstage und weitere Arbeitsbedingungen.Bei den gemeinnützigen und kirchlichen Trägern orientiert sich die Vergütung an den Tarifverträgen des öffentlichen Dienstes (TVöD) bzw. den kircheneigenen Tarifordnungen (AVR).

Ein wesentlicher Aspekt der Arbeit in Sozialstationen ist die Flexibilität in Bezug auf Arbeitszeiten, wobei Teilzeitarbeit sehr üblich ist. Diese Flexibilität macht die Tätigkeit besonders attraktiv für Menschen, die ihre Berufstätigkeit mit Familienplanung und -organisation vereinbaren möchten. Die Möglichkeit, in Teilzeit zu arbeiten, erlaubt es den Mitarbeitern, Beruf und Privatleben besser in Einklang zu bringen, was insbesondere in einem so anspruchsvollen und emotional fordernden Feld wie der Pflege von großer Bedeutung ist.

Welche Berufe werden in Sozialstationen eingesetzt?

Sozialstationen bestehen aus interdisziplinären Teams, in denen unterschiedliche Berufe eng miteinander zusammenarbeiten. Sozialstationen bieten ein vielseitiges Arbeitsfeld, das fachliche Kompetenz in der Pflege mit sozialer Verantwortung verbindet.

Zu den wichtigsten Berufsgruppen gehören:

  • Pflegefachkräfte: Zuständig für Grund- und Behandlungspflege, Medikamentenmanagement und Anleitung in Pflegetechniken.
  • Pflegehelfer: Unterstützen bei der Grundpflege und hauswirtschaftlichen Tätigkeiten.
  • Sozialarbeiter/Sozialpädagogen: Bieten soziale Beratung, helfen bei der Beantragung von Leistungen und organisieren Betreuungsangebote.
  • Ergotherapeuten: Fördern die Selbstständigkeit der Klienten im Alltag.
  • Physiotherapeuten: Arbeiten an der Erhaltung oder Verbesserung der Mobilität und körperlichen Funktion.
  • Hauswirtschaftskräfte: Sorgen für ein sauberes und angenehmes Wohnumfeld durch Reinigung, Essenszubereitung und Versorgung.

Berufliche Perspektiven in Sozialstationen

Sozialstationen bieten als Arbeitgeber eine hohe Arbeitsplatzsicherheit, bedingt durch den stetig wachsenden Bedarf an qualifizierter Pflege und Betreuung. Die Nachfrage nach Fachpersonal in diesem Bereich wird auch in Zukunft hoch bleiben, was die Arbeitsplatzsicherheit zusätzlich untermauert. 

In den letzten Jahren sind die Gehälter für Berufe in Sozialstationen deutlich attraktiver geworden. Dies gilt sowohl für Pflegefachkräfte und Sozialarbeiter/Sozialpädagogen als auch für Pflegehilfspersonal und Therapeuten. Die Anpassung der Gehälter spiegelt die gestiegene Wertschätzung dieser Berufe wider und trägt dazu bei, die Attraktivität der Arbeitsplätze weiter zu erhöhen.

Dank der organisatorisch überschaubaren Einheiten in Sozialstationen sind flexible Arbeitszeitmodelle die Regel. Dies ermöglicht es den Mitarbeitenden, ihre Berufstätigkeit besser mit persönlichen und familiären Verpflichtungen zu vereinbaren. Der hohe Frauenanteil in diesem Sektor unterstreicht die Bedeutung flexibler Arbeitszeiten und bestätigt die Rolle von Sozialstationen als familienfreundliche Arbeitgeber.

Insgesamt bieten Sozialstationen attraktive berufliche Perspektiven für eine Vielzahl von Berufsgruppen im sozialen und pflegerischen Bereich. Mit der Sicherheit, attraktiven Gehältern und flexiblen Arbeitsmodellen stellen sie eine erstrebenswerte Option für viele Fachkräfte dar, die einen sinnstiftenden und gesellschaftlich relevanten Beruf ausüben möchten.


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